Frankfurter Anstand ( 19. April 1539) - VD16 ZV 13933. Benutztes Exemplar: Freiburg, UB, Sign. H 1222
1aDer fridliche anstand1 ,
2zu franckfurt aufgericht im Aprilen
3Anno. M.D.XXXIXa↑
4Von gottes gnaden Wir, , Pfaltzgraffe
5bey Rhein, Hertzog inn , Unnd wir vonn
6den selbigen gnaden Gottes, , Margraffb zu
7, zu , , der Cassuben,
8Wenden
unnd in zu Hertzog,
9Burggrave zu und Fürst zu , des
10 Ertzthruchses und Ertz Ca-
11merer, beide Curfürsten, Bekennen unnd thun kundt
12offentlich mit disem brieff, Als aus dem Nüerenber-
13gischen Fridstandt, der hiebevor der mindern zal2 Im
14 XXXII. jar auffgerichtet worden, 3
ain mißverstandt4
15fürgefallen Und der Aller durchleuchtigest, Groß-
16mächtigest Fürst und herr, Herr , Römischer
17Käyser, zu allen zeiten mehrer des , inn
18, zu , , ,
19, , König, Ertzhertzog czu
20c,
[herzog]d
zu , , Grave zu -
21, und etc., Unser allergne-
22digister herr, aus besondern Käy.[serlichen], vätterlichen, mil-
23ten gnaden und guoteme
auff freüntlich und underthe-
24nig fürpitt der , unsers gnedig-
25stenf
herren, und unser jetz gemelten Curfürsten als der
26underhändlerg
inn gnedigster erwegung diser beschwer-
27lichen, sorgfältigen5
und bekömberlichen6
läuffen7
und
28höchster zusteender8
noth des -
29 und der gantzen Christenhait,
30Damit ein mal der gantz nachtheilig zweispalt unse-
31rer heiligen Religion in Christenlich einigkeyt und
32vergleichung9
gebracht, das sorgfeltig müsstreuenh
33zwischen den stenden des abgethan,
34lieb, frid, Rue und einigkeyt in dem selben gepflantzt,
35dem grausamen feünd der christenheyt, dem ,
36beharlicher, dapferer und ernstlicher widerstand ge-
37laistet und alsoi ein mal beide, die gewissen und auch
38das ellend christenlich plut, in welchs der Tyrannisch
39feind jlange zeit herj
one einich10
ersprießlichen11 wid'[er]stand
40grausamlich gewuetet, errettet Und sunderlich damit
41man zu einem Christenlichen freuntlichem gesprech
42der Religion halber dester füglicher12
kommen möge, be-
43willigt und zugelassen, Das diser tag allhie angesetzt
44und durch uns auf zimliche13
kmittel und wegk
gehande-
45let14
wurde, auch derhalben den hochwürdigen Fürsten,
46herren , erwölten Ertzbischöfen zu ,
47postulierten zu und Bischof zu -
4815, seiner Kay.[serlichen] Ma.[jestat] Oratorn general in teutschen
49landen, mit volkomnem gewalt16
unnd die
50 die nachbeschribne17
seiner Kön.[iglichen] Ma.[jestat] ver-
51ordnetel 18
räth und Commissarien19
geschickt, Das wir
52demnach durch unser fleissig und ernstlich underhand-
53lung abgeredtm 20,
beschlossen und verabscheidet haben,
54inmassen, wie nhernach volgetn:
55Zum ersten, so will die zu
56aufhebung solichs müßtreuens und damit man zu
57obgemeltem21
christenlichen gesprech dester füglicher
58kommen möge, Auch auß Kay.[serlicher] miltigkeit22,
denen, die
59der Augspurgischen Confession23
und der selbigen Re-
60ligion jetz verwandt seind, ein frid und anstand24 fünff-
61zehen Monat lang noch dato diß brieffs, prima
62Maii nechstkünfftig anzefahen, geben und brieflich
63versichern, Also das die jetzgemelten25,
so der Augspur-
64gischen Confession und der selbigen Religion jetzt ver-
65wand seindt, In mitler zeit26
jetz bestimpts anstandts
66von niemants der Religion halben uberzogen27,
ver-
67gwältigt, bekriegt od'[er] einige28
andre beschwerliche pra-
68cticken29
wider die selben fürgenommen werden solleno.
69Zum andern30,
so sol nichts destweniger der obgemelt
70fridstandt, zu gemacht,31
pdes gleichenp
das
71Kayse.[rliche] mandat, zu ausgangen,32
die zeit
72des vorgeschribnen33
jetzgemachten anstands in seiner
73substantz bei kräfften und wirden34
onverletztq
pleiben. Und
74wo in der selbigen zeit des anstands die vergleichung35
75der Religion sach (da Gott vor sey) nit vervolgter 36
76noch entlich37
beschlossen wurde, So soll doch nichtsde-
77sterminder der selbig Nürnbergisch fridstandt und ob
78genant Regenspurgisch mandat noch38
ausgang der
79zeit des anstandts gegen denen, die der Augspurgischen
80Confession und der selbigen Religion [izt]s
verwant sein,
81nicht aufgehept, sunder biß zu nächstem Reichstag
82oder gemeiner39
Reichs versamlung nach laut seins
83buchstabens weren40;
im fallt
aber, das in mitler zeit41, ee
84der anstandt sich endet, ein Reichstage fürgenommen
85würde, so soll dochu
der Nürnbergisch fridstandt und
86Regenspurgisch mandat obgenant dadurch nit auf-
87gehaben, sunder biß auf den nächstvolgenden Reichs-
88tag od'[er] reichsversamlung, so nach ausgang dises an-
89stands gehalten würdet, in laut desselbigen fridstands,
90wie vorberürt, bestehn und pleiben unnd mitsampt
91disem anstandt publiciert werden.
92Es sollen auch alle wider sie fürgenomne proces inn
93den alhiev
ubergebnen sachen42
durch die
94aus sondern gnaden und umb des fridens willen im Käy[serliche]n
95Camer- und andern gerichten, Dergleichen deren
96von acht43
in mitler zeit44
gedachts45
anstandts
97und des werenden Nürnbergischen fridstandts, wie
98oben darvon meldung beschehenw 46
ist, wurgklich suspen-
99diert und in dergleichen sachen wider sie nit proce-
100diert werden.
101Und ob47
darüber jemands von dem obgeschribnenx 48
102thail, die der Augspurg:[ischen] Confession und der selbigen
103Religion jetzo verwant sein, in zeit obgemelts49
an-
104standts und Nürnbergischen fridstands bemeltery 50
sach-
105en halber weither mit gerichtlichen Processen fürge-
106nomen51
unnd beschwerdt wurde, So sollen die selben
107Proces lauts der Clausulen Decreti Irritantisz 52,
inn
108der Nürenbergischen Käy.[serlichen]aa
frids versicherung ver-
109leibt53,
Jetzt als dann und dann als jetzt54
Cassiert und ver-
110nichtigt sein, Auch durch die uff an-
111suchen und begeren der beschwerdten partei sonder-
112lich Cassiert und vernichtigt werden.
113Es soll auch wider die, so der Augspurgerisch Con-
114fession und der selbigen Relligion jetzt verwandt sein,
115gemeinlich55
und sonderlich inn mitler zeit gedachts an-
116stands und des wehrenden Nürenbergischen fridstands,
117wie oben darvon meldung beschehen ist, die Excep-
118tion56
irer Relligion und glaubens halben, Das sie da-
119rumb [im Rechten nit standt haben mochten,]ab
im Rechten nit gebraucht noch zugelassen, son-
120der inen unangesehen der selben Exception das Re-
121cht gestattet werden.
Hierentgegen sollen auch die
122vilgemelten57,
so der Augspurgischen Confession und
123der selbigen Relligion jetztac
verwandt sein, mitler zeit
124dis anstands der Religion halben niemants über-
125ziehen58,
vergwältigen, überkriegenad 59
oder enige60
andere
126beschwerliche practiken61
wider jemandts, was stands
127oder wesens der were, fürnemen noch auch in zeit dis
128anstands der fünffzehenae
Monaten von neuem je-
129mands in ir buntnüs62
berüffen undaf
annemmen. Doch
130also das auch mitler zeit desselben anstands der Aug-
131spurgischen Confession unnd der selbigen Religion
132halber niemandsag
beschwert werde, So wil auch die
133 auß sondernah
gnaden und umb fridens
134willen bei dem andern theyl verschaffen lassen, das
135auch in zeit dis anstands niemands in ire bundtnüs63
136genommen werde.
137Es sollen auch die offtgemelten64
der Augspurgi-
138schen Confession und der selbigen Religion jetzt ver-
139wandte Ständ in zeit dises anstands der fünffze-
140hen Monaten die geystlichen, wo die wonen, inn oder
141ausserhalb landts, Der zins, gülten65,
renth unnd li-
142gende güter, so sie noch underhanden66
und bißher ein-
143genommen haben, nicht entsetzen67
noch entwöhren68.
144Zum dritten, dieweilai
[nit]aj
wol verhoffenlich ist, das ein
145beständiger und entlicher69
frid, ruwe der gewissen, lieb,
146freüntschafft unnd rechtgeschaffens vertreuen im
147 erlangt werden möge, Es sei dann sach,
148das in der Religion als der rechten hauptsachen ein
149gut Christenlich und entliche vergleichung gemacht
150werde, So hat der vorgemelt Kay.[serliche] Orator bewil-
151liget, das dieak
einen tag ungevärlichal
auf
152prima Augusti nechst künfftig gön auß-
153schreiben;70
daselbst sollen dieam
Ständ, der Römischen
154Kirchen anhängig, unnd die Ständ, der Augspur-
155gischenn Confession und der selbigen Religion ver-
156wandt, anbeyder theylsan
durch sich selbs oder, ob71
sie wöl-
157len, durch ire botschaften erscheinen, Doch das die ge-
158sandten von beyden theylen fromme, richtige, verstän-
159dig, Gotsförchtig, frid- und ehrliebendao,
nicht eygen-
160sinnig, zänckisch, hartnäckisch leüt sein unnd auch
161urkundt bringen von den Ständen, von denen sie ge-
162schicket werden. Die selbigen Ständ oder ire bot-
163schafften sollen sich der antzalap
der personen geleerter
164Theologen und verständigeraq
layen yetzgemelter con-
165dition unnd eygenschafft eynes grossen unnd kleynen
166außschutzes72
vergleichen unnd vereynigen, unnd der
167zwispalt des glaubens durch die selbigen erstlichen im
168grossen und nachmalsar
im kleynen außschutze fürge-
169tragen, darvon christlich, fridlich und gütlich gere-
170det unnd auff ein christenlich löbliche vereynigung
171gehandelt73
unnd nachmalsas
die handlungat
allen er-
172scheinenden Ständen unnd botschafften angezey-
173get werden.
174Unnd wiewol wir, audie obgemeltenau 74
Churfürsten,
175als underhändler der sachen zu gut für uns selber
176die ding dahin gezogen, das zuav
der
177willen und gefallen stehn soll, der
178 zuverkündigen, ob sie wölle den selbigen tag be-
179suchen lassen, So haben doch dieaw
von der Augspur-
180gischen Confession unnd der selbigen Religion ver-
181wandten auß ursachen, das sie den Pabst nit für das
182haupt der Christlichen Religion halten noch erken-
183nen75,
unnd des halben irer vorgethanerax
protestation76
184zuwider nicht gehellen77
noch bewiligen wöllen, ine inn
185disemay
vertrag zu bestimmen, Achten auch für un-
186noth, seineaz Oratores bei der obgeschribnen versam-
187lung und underrede, als obstehet, zu haben.
188So mögen auch beyde, Kay.[serliche] unnd Kön.[igliche] Ma.[jestaten],
189verordnete von hohen, ehrlichen, ansehenlichen perso-
190nen bei allen vorangezeygtenba
handlungen haben und,
191ob78
sich die theyl inn eynem oder mehr nicht vergleichen
192könten, das darinnen durch die selben verordneten zu
193guterbb
Christlicher vergleichung mitbc
beyder teyl wis-
194sen und willen möge gehandelt werden.
195Und was also eynträchtiglich mit gutem willen
196von den Ständen beyder theyl oder iren botschafften
197oder durch mittel der verordneten von Rö.[mischer] Key.[serlicher] und
198Kön.[iglicher] Ma.[jestaten] mit irer aller gutem willen bdbeyder theylbd
199Ständ oderbe
botschafften bewilligt unnd beschlossen
200würt, das soll an die abwesenden Ständ gebracht und
201deren meynung darinn gehöret und, so sie das selbig
202auch also bewilligt, durch der Kay.[serlichen] M[ajesta]t. Oratoren,
203wie er sich erbotten hat, inn krafft seines habenden ge-
204walts inn namen ratificiert wer-
205den. Oder aber die Ständ von beyden theylen mö-
206gen79,
ob80
sie wöllen, die Römisch Kay.[serliche] M[ajesta]t. under-
207theniglich ersuchen, Solliche vergleichungbf
durch mit-
208tel eynes reichs tags oder inn andere gepürliche wege,
209hierzu dienstlich unnd nothdürftig81,
zu ratificieren, zu
210publicieren und darob zu halten.
211Auch soll yedes theyl sein kriegsbewerbung82
ab-
212stellen unnd, wo yemands argkwönig gemacht, soll
213darumb beschickt83,
beschriben84
unnd nothdürftiglich
214gehört werden Unnd sich darüber yederbg
one sollich
215grundtlich warhafftige verkündigung85
sollicherbh
be-
216werbung86
enthaltenbi, doch nothdürftiger billicher ge-
217genwöhr unvergriffenlich87.
218Ausser disser und sonst inn anderen sachen sollen
219sich Keyser, Könnig, Churfürsten, Fürsten unnd
220andere Ständ des reichs unnd ein jeder in prophan
221händelen88
an dem Kay.[serlichen] landfriden89
bjgleichs90 und rechtsbj
222settigen lassen.
223Auß disem anstand sollen auch geschlossen sein
224alle widertäuffer unnd andere unchristenliche se-
225cten unnd rotten, so der Augspurgischenbk Confession
226unnd der selbigen Religion verwandten nit gemeß
227leeren oder under der Römischen Kirchen nit weren;
228dieselbigen sollen auch von keynem theylbl
geduldet
229werden.
230So sollen unnd wöllen auchbm
die Ständ, der Aug-
231spurgischen Confession unnd derselbigen Religion
232verwandt, zu der Türcken hilff gehörig sich mit der-
233selbigen neben den andern Ständen gevast91
machen
234Unnd die sechs Churfürsten, auchbn
die fürnembsten
235Fürsten unnd Ständ des reichs, in nammenbo
236 beschriben92
unnd vermugtbp 93
werden, Ire
237vollmächtige botschafften unnd räthe auf nechst
238künftigen sontag Exaudi94
zu einzukommenbq 95
239verordnen, darzu die der Augspurgischen Confession
240unnd derselbigen Religion verwandtbr
ire botschaf-
241ten auch verordnen und schicken sollen, der eillenden
242Türcken hilf wegen, wie die hievor auf dem Reichs-
243tag zu angeschlagen96
unnd geleystet97
wor-
244den ist,98
zuleysten gerathschlagtbs
und beschlossen wer-
245den.99
Und was also durch die Churfürsten, Fürsten
246unnd gemeyne Ständ durch den mehreentheyl100
in
247dem für not und gut angsehen undbt
beschlossen wirdt,101
248dem soll durch die der Augspurgischen Confession
249und der selbigen Religion verwandtbu
neben und mit
250andern ständen des Reichs gelebt werden; unnd soll
251hiemitt allen Stenden, so der Augspurgischen Con-
252fession und derselben Religion verwandt unnd hie
253personlich in diser handlung gewesen, obgemelter
254massen sollichen tag zubesuchen oder zubeschicken
255angekündigt sein.
256Und wa102
dann zuzeytbv
dises anstandsbw
der Tyrannisch
257feynd, der , anziehen würdtbx
oder wölte, das
258dann die der Augspurgischen Confession und dersel-
259bigen Religion verwandtby
die obgemeltenbz
beschlos-
260sen hilff ires teyls neben und mit dem mehrernteyl
261der andern Stend des Reichs zu irer aller gepür103
262helffen und leysten sollen.
263Unnd wiewol diser abschid durch uns vilgemelte
264Churfürsten als und'[er]händlere zwischen
265 und der Kön.[iglichen] Ma.[jestat] Commissarien, auch de-
266nen, so der Augspurgischen Confession und derselben
267Religion jetzt verwandt sein, biß an die zwen pun-
268cten, als nämblich für den einen, Da der Augspur-
269gerca
Confession und derselben Religion verwandtecb
270den Artickel der ort104
im andern105
Artickel der Nottel106
271eyngeleibt, das der Nurnbergisch Fridstand unnd
272Regenspurgisch Mandat nach außgang diß an-
273stands gegen denen, so der Augspurgischen Confes-
274sioncc und derselbigen Religion jetzt verwandt sein,
275biß zu nächstem Reichßtag oder gemeyner Reichß-
276versamlung nach laut seins buchstabens wären,107
Als
277soltcd
derselbigce
den Nurnbergischen fridstand und ob-
278gemeltcf
Kayserlich Mandat einziehen108
unndcg
verän-
279gern109,
nicht eingeen110,
sunder den unverruckt inn sei-
280nem Buchstaben haben111
und doch der
281und die Kön.[iglichen] Commissarien auß beweglichen112
ursach-
282en denselbench
nit außlassen wöllen, Und für den an-
283dern, die pündtnüß und gegenpündtnüß berürend,
284endtlich113
abgeredt, beschlossen, angenommen unnd
285zuhalten bewilligt,114
So hat doch der
286auß sondern beweglichen ursachen die
287 dahin, das irci
May.[estat] mit erweitterung der ge-
288genpündtnüß, anderst dann wie hernach volgt, still
289steen oder die erweitterung derselbigen abschaffen
290solt, nit verpinden115,
Auch die, so der Augspurgischen
291Confession und derselben Religion jetzt verwandt
292seind, in die obgeschribnen116
puncten nit haben bewil-
293ligen wöllen, Es würde dann zu beyder seitten mitt
294erweitterungcj
beyder pündtnissen inn gleichem still-
295gestanden, So haben wir, die underhändler, dem
296 geradten, auch ihn vermöcht117,
das er
297umb fridens willen unnd das laistung der hilff wi-
298der den hierdurch nitt verhindert, bewil-
299ligt hat, das diser abschid der zu-
300geschickt werden soll, sich darüber ihres gnädigsten
301willens und gemuts zuentschliessen. Und so ir
302 sich bewilligt, gnädigst zuverschaffen, das die
303angezogne118
beschwerlichen wort des obgemelten Ar-
304tickels, verängerung des Nurnbergischen fridstands,
305außgelassen und in zeyt dises anstands der XV Mo-
306nat niemandts in die Nurnbergische pündtnüß ge-
307nommen werd, So soll es dann inn allen Artickeln
308stracks bey dem obgeschribnen abschid bleiben unnd
309derselb von allen theylen vestigklich gehalten unnd
310vollzogen werden.
311Und zuerlangung sollicher Resolution von
312 sollen VI Monat, die nächsten von dem ersten
313tag nächstkommendsck
Monats Maii, genommen,
314Dise sach durch uns, die underhändler, der
315 mitt bestem fleiß zuzeschreiben119,
darinn der
316clKay.[serlichen] May.[estat]cl
sich seiner fürderung auch er-
317botten hat, unnd inn mitler zeyt120
der sechs Monat
318nächstkünfftig der obgeschriben abschide dißcm
frid-
319stands in allen puncten und Artickeln unnd in sun-
320derheit, das in den sechs Monaten keins teyls pündt-
321nüßcn
erweittert, von allen theilen gestracks unnd er-
322barlich gehalten werden.
323Unnd wa121
aber in mitler zeyt der sechs Monath,
324den nächsten, angezeygte Resolution der beyder
325puncten wegen, als obsteet, nit erlangt würde,122
So
326soll es nach derco
verscheinung123
derselben sechs nächstkünff-
327tigen Monaten in allem bey dem Nurnbergischen
328friden laut desselben buchstabens (wie vor diser tag-
329leystung124)
besteen und bleiben.
330Und wir, der Rhömisch Kay.[serlichen] unnd Kön.[iglichen] May.[estaten],
331unser aller gnedigsten Herren, Orator general inn
332Teütschen landen und Commissarien, Nämlich
333, erwölter Ertzbischoff zu , postulier-
334ter zu und Bischoff zu , unnd
335cp
und ,
336der Rechten Doctor,
337Und von Gottes gnaden wir, ,
338Hertzog zu , des
339 Ertzmarschalck und Churfürst, Landtgraff
340zucq
, Marckgraf zu und Burg-
341graf zu , Und wir, , Landt-
342graf zu , Grave zu , zu ,
343cr
unnd cs,
Unnd wir, Burgermei-
344ster und Rathct
der statt , innammen un-
345serselbscu und aller anderer Fürsten, Graven, Her-
346ren, Stettcv
unnd Ständ unserer Augspurgischen
347Confession und derselbigen [Religion]cw
eynigungscx verwandten125,
348Bekennen, das diß hievor geschriben gütlich abrede
349und vergleichung mit unser allen guttem wissen und
350willen beschehen126
und beschlossen ist. Gereden unnd
351versprechen darauff wir, der Röm.[isch] Kay.[serlichen] und Kön.[iglichen]
352May.[estaten], unserer aller Gnädigstency Herren, und
353Commissariencz
krafft unserer habenden gewält In
354nammenda
Kay.[serlicher] unnd Kön.[iglicher] May.[estaten], unserer allergnä-
355digsten Herren, Und wir, die jetzgemelten127
Churfür-
356stendb
unnd Fürsten, Graven, Herren, Stett unnd
357Ständ der Augspurgischen Confession unnd der-
358selbigen Religion eynigungsdc verwandten, so eyge-
359ner person allhiedd
erschienen seind, für uns selbs und
360anstatt der abwesenden Fürsten, Graven, Herren
361und Stett derselben botschafften unnd gesandten
362innammen irer Herren unnd Obern128
Bey unsern
363Fürstlichen unndde
gutten treüwen, das alles, wie ob-
364steet, zuhalten, darwider nitt zethund noch schaffen
365gethon werden, alles ungevärlichdf 129.
366Und des zu urkundt so haben wirdg,
Kay.[serlicher] und Kön.[iglicher]
367May.[estaten] und Commissarien, Auch wir, die bey-
368de Churfürsten unnd , die un-
369derhändler, Und wir, , Hörtzog
370zu und Churfürst, dochdh
das wir hiemitt der
371 den Titel eins Röm.[ischen] Königs nicht be-
372willigt noch eingereimbt130
haben, sunder bey den Ca-
373dawischen unnd Wienischen verträgen bleiben wöl-
374len,131
Und wir, , Landtgraf zu , Graf zu
375 etc., Unnd dann wir, Burgermeister
376und Radtdi
der statt , unseredj
Insigeldk
da-
377randl
thund hencken. Gegeben unnd geschehen zu
378, auff Sambstag, den XIX.
379des monats Aprilis Nach Christi unsers lieben Her-
380ren geburt Tausent fünffhundertdreissig neün jar.
Sachliche Anmerkungen