Caroline von Schelling, Band 1


An Lotte Michaelis.

Clausthal 1784.

Anfang fehlt.

... Schlafmüzen sinds nicht, aber ihre Spirits haben keinen seinen Spiritus, und auch das möchte hingehn, wens nur nicht so ein bös Menschengeschlecht in the whole wär, doch davon sagt Lottchen niemand etwas. Die Gesellschaften hier sind in 4 Abscheerungen getheilt, eine hölzerne Wand zwischen jedes Part nach den 4 Himmelswinden zu: die Weiber, die Männer, die Mädchen, die Junggesellen. Die ersten West und Nord — das ist der Wetter und Regenwind, wie die Ehe bey ihnen oft solch Fähnlein wehen mag, die lezten Süd und Ost — da brent die Sonne am stärksten und es giebt Ungewitter — ob die reine Sonne brennt, das himlische Feuer, das erwärmt, erhellt, Wachsen und Gedeihn giebt, und das in tiefer Andacht so viel Völker anbeteten, oder eine Aftersonne, die 000 treibt statt Ananas, weiß ich nicht. Wenn doch zwischen der Ballhorn Heyrath ein Schifbruchswind wehte — das Mädchen mus ja unglücklich werden, oder wenigstens nie werth glücklich zu seyn. Die Mutter, die Mutter; schwarze Kleider trägt sie seit dem Tod ihres Mannes, und seine Tochter verschleudert sie — das Kleiderwesen ist doch all mein Lebtag zu nichts nüz. Weißchens Seeligkeit kan ich mir denken, 40 Jahre Hofnung gekrönt von fürstlichen Händeküßchens; ich gönne es dem Känzchen doch, lieber Gott, so kleine Leutchens erregen immer ein zärtlich Mitleid. Aber Diezens haben ohngeachtet der Corpulenz Abgebrochen.