... Ich habe so lange nichts von Dir gehört, daß ich recht viel wißen muß. Profeßor Meyer hat mir gar viel von Deinen Kindern gesagt. Die meinigen wachsen und gedeihn. Von meinem übrigen Leben ist wenig zu sagen; es ist von außen so einförmig daß man sich nur beym erzählen wiederholen würde. Die Innre Geschichte ist um desto mannichfaltiger, und zu weitläuftig. Warum kan ich Dich nicht sehn? Es müste ein himmlischer Augenblick seyn, und welche süße Stunden würden folgen!
Empfiel mich Deinem Mann — ich habe in Göttingen mit einem Genuß, der nur mein seyn konte, weil das Andenken an die liebsten Jahre meines Lebens mir immer dabey gegenwärtig war, seine Gedichte gelesen. Dank ihm für mein geringes und doch so großes Theil. Böhmer grüßt Euch auch.