Caroline von Schelling, Band 2


An Schelling.

Braunschweig, Ende Februar? 1801.

Anfang fehlt.

... damit den frühesten Frühling, wenn die Veilchen ausbrechen und den Boden mit tiefer Bläue bedecken. Vor dem Jahre – o Du weißt es, was ich sagen will – da pflücktest Du sie mit meinem Kinde und ihr brachtet sie der kranken Mutter, nun brechen Veilchen wohl aus der heiligen Erde, die sie bedeckt. Arme Mutter, warum nicht aus Deinen Hügel? Meine beyden Lieblinge würden in sanfter Wehmuth daran knien. Ich hätte euch nicht unglücklich gemacht, wie mein süßes Kind uns gethan hat. Vergieb mir, ich will auch nicht weiter schreiben und kann auch nicht. Gute Nacht.

Freytag früh.

Guten Morgen, guter Freund, ich habe recht lange geschlafen. Die Theogonie geht mir sehr im Kopf herum (so heißt doch das deutlich geschriebne, unterstrichne und dennoch unleserliche Wort?). Das wäre wohl ein vortreflich Studium, aber versplittere Deine Kräfte nicht. Sieh, mit dem Beschränken – im voraus sieht das Vorgesezte nur so unendlich aus, es beschränkt sich von selbst, so bald man an die Ausführung gekommen ist. Doch mache nur, alles was Du machst wird gut seyn, und ist denn doch da und wird bleiben.

Schick mir ein Stückchen hesiodische Übersetzung; ich will sehn, ob Du zugenommen hast im antiken Sylbenmaß, so viel Kennerschaft wird mir Wilhelm doch mitgetheilt haben. Der könte Dir nun recht nützlich seyn. Ich halte Hexameter und Elegie für viel....

Blattende.