Caroline von Schelling, Band 2


An Windischmann.

Würzburg d. 1 Dec. 1804.

Reden Sie nicht von Ihrem Gewissen, denn das heißt das von Schelling nur noch mehr ins Gedräng bringen. Es sind böse Zeiten, so lange ich den Schreiber machen muß. Sie sollen nur ja Geduld haben, man will sie ja gern mit Ihnen haben, nur nicht mit Ihren Augenschmerzen, denn diese machen uns nicht geringere Schmerzen. Döllinger sehnt sich gewiß so besonders nicht danach von Ihnen recensirt zu werden, ungeachtet so viel Sympathie und Symmetrie zwischen Ihnen beiden statt findet, daß seine Frau, nachdem sie 5 Knaben geboren, wie die Ihrige 5 Mädchen, so eben mit einem Paar von beyder Sorte niedergekommen ist.

Hier ein Blatt, was lange liegen blieb. – Schelling schreibt Ihnen sehr bald, ich aber will schließen, denn die Post geht ab. Leben Sie allerseits recht wohl, wir wünschen herzlich besseres von Ihren Augen zu vernehmen.

Caroline Schelling.