Besorgungen. – Wir haben hier kurz vor Weinachten Frau von Stael nebst ihrer Familie und Schlegel gesehen. Diese Anwesenheit, welche etwa 8 Tage dauerte, hat uns viel angenehmes gewährt. Schlegel war sehr gesund und heiter, die Verhältnisse die freundlichsten und ohne alle Spannung. Er und Schelling waren unzertrennlich. Frau von St. hat über allen Geist hinaus, den sie besitzt, auch noch den Geist und das Herz gehabt Schelling sehr lieb zu gewinnen. Sie ist ein Phanonen von Lebenskraft, Egoismus und unaufhörlich geistiger Regsamkeit. Ihr Äußres wird durch ihr Innres verklärt, und bedarf es wohl; es giebt Momente oder Kleidung vielmehr, wo sie wie eine Marketenderin aussieht und man sich doch zugleich denken kann, daß sie die Phädre im höchsten tragischen Sinne darzustellen fähig ist. Die Gesellschaft war hier auf der Durchreise nach Wien.
Gegen das Frühjahr haben sich hier angemeldet Rumohr und Ludwig Tiek. Daß Werner nicht gekommen, zeugt von seinem Polnischen Leichtsinn; er hätte die Nahmen schon behalten können. – Da dieß noch auf die Post muß, so verspare ich alles andre auf ein andresmal. Möge es euch wohl gen in diesem Jahr!