Augsburger Interim (15. Mai / 30. Juni 1548) - VD16 R 796. Benutztes Exemplar: München, BSB, Sign. 2 J.publ.g. 9 (Deutscher Text)
Gen. 1.
Eccle. 15.
Rom. 5.
Ephe. 2.
Iob 25.
1. Cor. 5
Roma. 5.
Roma. 5.
Ephes. 2.
Esaiae 66.
Iohan. 3.
Rom. 3.
Ephes. 1.
Esaiae 53.
2. Cor. 5.
Rom. 3.
Psalm. 50.
1. Cor. 6.
Titum 3.
Math. 5.
Gala. 5.
Rom. 7.
1. Ioan. 1.
1. Cor. 1.
1. Ioan. 2.
Rom. 8.
Rom. 5.
Rom. 8.
Roma. 3.
1. Cor. 4.
Esaiae 59.
Marc. 1.
Marc. 1.
Rom. 4.
Gala. 3.
Roma. 3.
Psalm. 1.
Gala. 5.
Iacobi 2.
1. Ioan. 3.
1. Cor. 13.
Ioan. 15.
Matth. 7.
Hebre. 6.
Eccles. 1.
Apoca. 22.
Ioan. 15.
Iacobi 2.
2. Reg 6.
1. Cor. 9.
Psalm. 118.
Ephes. 4.
Ephes. 4.
Matth. 24.
2. Timot. 2.
1. Cor. 1.
Psalm. 2.
Matth. 8.
Actor. 1.
Iohan. 17.
2. Petri 1.
Matth. 16.
Acto. 15.
Acto. 15.
Heb. 13.
Iohan. 3.
Marci 6.
Matth. 19
Deut. 24.
Matth. 19.
Matth. 19.
1. Cor. 7.
Gene. 2.
Matth. 19.
August. de
civit. Dei
lib. 10. ca. 6
Hebr. 9.
1. Cor. 6.
2. Cor. 5.
Iohan. 1.
1. Ioan. 2.
Apocal. 2.
Hebr. 10.
Coloß. 1.
Ephes. 1.
Esaiae 53.
Esaiae 63.
Psalm. 49.
Hebr. 10.
Hebr. 10.
Hebre. 7.
Hierem. 31.
Hebrae. 10.
Chrysost.
Malach. 1.
Ireneus lib.
4. contra
Haeres. ca.
32.
Con: ad-vers: leg:
lib. 1. c. 20.
Genes. 14.
Lib. 2. epi.
1.
Iohan. 17.
Epist. 59.
ad Paulinum
1. Timot. 2.
Exod. 31.
3. Reg. 12.
4. Reg. 19.
Esaiae 37.
Ezechie. 14.
Augustin.[us]
in Ioan.[nem]
tract.[atus] 84.
Ad popu-lum Anti-ochen.
Hom. 69.
In Enchi-rid. cap.
110. in q. 2.
ad Dul.
August.[inus] de
spiritu et
litera ca. 11.
De conse-cratioue
Dist. 2. c.
Peracta, et
c. Relatum.
Augsburger Interim (15. Mai / 30. Juni 1548) - VD16 R 796. Benutztes Exemplar: München, BSB, Sign. 2 J.publ.g. 9 (Deutscher Text)
1Der Römischen
2 3Erklärung, wie es der Reli- 4gion halben imm 5 biß zu Außtrag deß
6gemeinen Concilii gehalten
7werden sol, auff dem Reichß- 8tag zu den XV. Maii im M. D. XLVIII.
9Jar publiciert unnd eröffnet unnd von ge- 10meinen Stenden angenommen.↑
11Christo Auspice
12Plus Ultra.
13Cum Gratia et Privilegio etc.
14Die Römisch 15, unser aller gnedigister Herr, Laßt deß
16 Churfürsten, Fürsten und Stenden und
17der abwesenden Räthen, Bottschafften und gesandten
18gnediglich anzeigen:↑
19Wiewol ir von eingang irer
20Keiserlichen Regierung allezeit ir gemüt, willen
21und meinung dahin gericht, alles das genediglich
22unnd vätterlich fürzunemen, zuhandlen und zu
23befürdern, so gemeiner Christenheit und sonderlich dem
24 als irem
25geliebten vatterland zu gut, auch höchsten ehren, auffne- 26men,1 nutz, frommen2 und wolfart immer gereichen, unnd
27dardurch alle und jede Stend, Glider und underthanen
28under irer flügeln unnd glückseli- 29gen Regierung rüwig, fridlich unnd einig bleiben, leben
30und grunen möchten,
31So haben doch ir vor langem guter
32massen gespürt, auch im werck augenscheinlich befunden,
33Das sich one Christliche vergleichung3 oder gebürliche er- 34örterung der eingerissenen hochschedlichen Spaltung der
35strittigen Religion (auß welcher dann alles nachteilig un- 36vertrauen, widerwill, Krieg, not und beschwerung un- 37der den Stenden bißher ervolgt) einichs bestendigen frids,
38Rechts, ruhe noch einigkeit beschwerlich4 zuversehen5 sein
39wolte.
40Derhalben ir vor diser zeit
41allerhand wege und mittel gesucht, Auch vilerley gespre- 42che und underhandlungen fürgenommen,6 dadurch ir 43 verhofft, solch verderbliche Spaltung zu Christ- 44licher vergleichung oder bessern verstand zubefürdern
45und zubringen.
46Als aber in volnfürung derselben erwegen und befun- 47den worden, das dise Spaltung so ferr7 und weit eingebro- 48chen, das die nunmalen nicht allein die , sonder
49auch vil ander Christliche Nationen zugleich belangen und
50den allen miteinander gemein were, unnd derhalben solli- 51cher Spaltung nit stattlicher8 dann durch den ordenlichen
52wege eins gemeinen Christlichen Conciliums füglich9 ab- 53geholffen werden möcht, Haben ir auff gemei- 54ner Stende underthenig bitt unnd ansuchen nach vil ge- 55pflegen handlungen sovil erlangt und erhalten, Das letz- 56lich eyn gemein Concilium in zu
57fürgenommen und angefangen worden.10 Darauff auch ir
58 in anfang dises werenden Reichßtags mit ge- 59meinen Stenden dahin gehandelt und an inen vermügt,11 60Das sie den Fußstapffen der heiligen Vätter und Eltern,
61so je12 allwegen inn glaubens sachen ir zuflucht zu den hei- 62ligen Concilien gehabt unnd sich dieselben weisen lassen,
63nachgevolgt und sich solchem angefengten Concilio an- 64hengig und underwürffig zumachen, auch desselben erör- 65terung zuerwarten und zugleben13, gemeinklich bewilligt
66und daneben irer gehorsamlich heimgestellt,14 67auff Christlich unnd gebürliche wege bedacht zusein, wie
68mitler zeyt15 biß zu endung unnd außtrag16 des Concilii ge- 69meine Stende Gottseligklich unnd inn gutem, fridlichen
70wesen bey einander leben und wohnen möchten und nie- 71mand wider Recht unnd billicheit17 beschwerdt18 werde,
72Welche gemeiner Stende Christliche verwilligung19 deß
73Concilii sampt angehengter heimstellung20 ir 74 damalen von den Stenden zu sondern gnaden
75angenommen21 und nachmalna annemen.
76Nun haben ir auff angeregte22 der
77Stend underthenige heimstellung disem23 hochwichtigen
78handel biß anher gantz vätterlich, getreulich unnd mit
79höchstem fleiß nachgedacht, auch ir, der Stende, selbs be- 80dencken (wie inen bewißt) darüber vernommen,24 und inn
81erwegung aller sachen mitleidlich wargenommen und er- 82messen, was unaußsprechlichen nachteils unnd unraths25 83der löblichen auß vorberürter26 spaltung
84bißher ervolgt und was schadens und verderbnuß auch
85hinfüran davon zugewarten27 und das derhalben zu auff- 86richtung und erhaltung bestendigs fridens, Rechtens, ei- 87nigkeit unnd ringgerung der Stende eingerißnen unver- 88trauens die höchst unvermeidliche notturfft erfordern
89wölle, diseb sachen biß zu fürgang unnd erörtterung deß ge- 90meinen Concilii in gegenwirtigem stand und Confusion
91keins wegs stecken noch anhangen28 zulassen, Sonder zu
92mehrer Christlicher vergleichung29 und mässigung, auch bes- 93serm und näherm verstand30 zurichten und den vil eindrin- 94genden widerwertigen31 Secten lenger nicht zuzusehen
95noch den gemeinen friden dardurch ferner betrüben unnd
96verhindern zulassen.
97Wie nun ir in mitte dises wichti- 98gen wercks gestanden, hat sich zugetragen, das etliche ho- 99hes stands und namens, sonder32 zweiffel auß gutem eifer,
100so sie zu Christlichem frid, ruhe und einigkeit tragen, auch
101auß rechter liebe gegen gemeinem vatterlandt, irer 102 hiebeiligenden Rathschlag und bedencken under- 103thänigklich fürbracht unnd ferner besichtigen zulassen
104ubergeben, sich auch demselben nachzukommen und zu- 105geleben gehorsamlich angebotten.33
106Dieweil dann ir sollichen uberreichten
107Rathschlag etlichen ansehenlichen und der heiligen schrifft
108verstendigen und bewerten Lehrern zuersehen34 befolhen
109und auß der selben Relation35 sovil vernommen, das sollicher
110Rathschlag zu rechtem Christlichem verstand unserer
111waren Christlichen Religion und Kirchen lehr, ordnungen
112und satzungen (ausserhalb der zweien puncten, die Com- 113munion under beider gestalt und der Priester Ehe betref- 114fend) nicht zuwider, Sonder zu befürderung und erlan- 115gung volkomner Christlicher vergleichung der strittigen
116Religion, Auch erhaltung alles fridlichen wesens und ei- 117nigkeit imm nützlich, fruchtbar und dienst- 118lich sein solle, dafür es dann ir nach jetziger gele- 119genheit36 der zeit und leüff37 selbs auch halten und ye38 nicht
120liebers sehen noch befürdern39 wolten, dann das gemeine
121Stende under irer regierung inn der Religion
122fridlich und einig leben und wonen möchten, Inn massen40 123dann irer irem Keiserlichen ampt nach zusteht
124und gebürt.
125Demnach so ersuchen die die gemeinen
126Stende, so bißher die ordnungen unnd satzungen gemeiner
127Christlichen Kirchen gehalten, hiemit genedigklich bege- 128rend, das sie die selben hinfüran auch halten unnd darbey
129bestendigklich bleiben, verharren unnd darvon nicht ab- 130weichen noch verenderung fürnemen41, Welches sie dann zu
131thun und dem selbigen beharrlich zugeleben sich hievor er- 132botten und gewilligt haben.
133Aber die andern Stende, so neuerung fürgenom- 134men, ersuchen ir auch gantz genedig- 135klich und ernstlich, das sie entweders widerumb zu gemei- 136nen Stenden tretten und sich mit inen inn haltung gemei- 137ner Christlichen Kirchen satzungen und Ceremomien al- 138ler ding vergleichen42 oder sich doch mit irer lehr und Kir- 139chen ordnungen bemeltem43 Rathschlag inn allweg44 gemäß
140halten und weiter nit greiffen noch schreitten, Ob45 sie sich
141auch weyter eingelassen hetten, sich als dann bemeltem
142Rathschlag inn allweg gleichförmig halten und gäntzlich
143darbey bleiben Unnd das alle Stend zu befürderung46 ge- 144meines fridens, ruhe und einigkeit obbestimpten Rath- 145schlag diser zeit gutwillig gedulden, denselben nit anfech- 146ten noch darwider lehren, schreiben noch predigen lassen,
147Sonder deß allgemeinen Concilii erklärung unnd erörte- 148rung mit gedult gehorsamlich erwarten.
149So wöllen ir nicht destoweniger al- 150len müglichen fleiß fürwenden und an aller dienstlicher be- 151fürderung nicht erwinden47 lassen, damit das algemeine Con- 152cilium auff gemeiner Stende ersuchen zum fürderlichsten
153gehalten und die der schwebenden spal- 154tungen gentzlich erlediget48 werde.
155Gleicher weise stehn ir in embsiger ar- 156beit und begriff49 einer Christlichen Reformation, welche
157auch ir noch auff disem Reichßtage den Sten- 158den zu eröffnen genädiglich entschlossen sein,50 der gnedigen
159getröstung51, das die biß zu erörterung offtermelts52 Conci- 160lii zu abstellung viler mißbreüch unnd ergernuß, auch
161pflantzung unnd erhaltung Christlicher zucht53, wandels
162und tugenden nicht wenig fürtreglich54 sein werde.
163Nach dem auch in berürtem55 Rathschlag under der
164Rubrick "von den Ceremonien" under anderm vermeldet
165wirt, wo etwas inn denselbigen, so zu aberglauben ursach
166geben möcht, eingeschlichen wäre, das sollichs gebessert
167werden solle,56 So wöllen ir ir selbs gnediglich
168vorbehalten, inn dem unnd andern Artickeln, wa und so
169vil von nöten, yetzo und hinnach allezeit gebürliche maß
170und ordnung zugeben. Dann alles, das ir zu
171fürderung der Ehr Gottes und vergleichung der streitti- 172gen Religion, Auch erhaltung bestendiges fridens, Rech- 173tens und einigkeit imm
174und dann auch sonst gemeinen Stenden zu sonderm nutz,
175wolfart unnd allen gnaden beweisen, fürnemen, handlen
176und befürderen mögen, Deß sein ir irem tra- 177genden Ampt nach gantz genedigklich geneigt, willig und
178urbüttig57, und haben diß alles zu erklärung irer 179 gemüts gemeinen Stenden gnediger
180wolmeinung nicht verhalten58 wöllen.
182Gott hat von anfang den Menschen erschaffen
183zu seinem Ebenbilde und gleichnuß.59 und in mit
184gnaden geziert, auch durch die erblich gerechtig- 185keit dermassen zugerichtet, das er in allen kreff- 186ten deß leibs und der seelen gantz recht were und von kei- 187nen bösen unnd unordenlichen bewegungen angefochten
188wurde, sonder das inn ime das fleisch dem Geist und die
189understen krefften der seele den obersten (welche allein zu
190dem guten anweyßten) gehorsam weren.
191Da nun dasd menschen gemüt dermassen wol zuge- 192richtet was, »hat in Gott gelassen inn der hand seines eig- 193nen Raths«60, Also weyt, das er nicht weniger macht hette
194zu wölen das gut als das böse.
195Wo sich dann der Mensch diser seiner freiheit recht
196gebraucht, auch den gebotten, die ime Gott selbs gegeben,
197gehorsam gewesen were, so hette er die güter und gerechtig- 198keit, die er empfangen, ime selbst und allen seinen nachkom- 199men erhalten, auch ime und inen nicht gemangelt, frümb- 200klich61 und seligklich zuleben. Es het ine auch weder hunger
201noch durst, hitz noch kelte, schmertz noch kranckheit noch
202der todt betrübt oder geengstiget. Besonder het er alle sün- 203den und gebrechen62 gemitten unde von den straffen als be- 204lonungen der sünden sich keinerley gefahr weder für sich
205selbst noch seine nachkommen besorgen dürffen.63
207Aber nach dem unser erster vatter wider Gottes
208gebott gehandelt, ist er inn die straff gefallen, die
209im Gott getreuet, und hat also das aller schö- 210nest geschencke der erblichen gerechtigkeit verlorn.64 211Daher kumpt der mangel diser erblichen gerechtigkeyt
212sampt der sündtlichen art der begirde,65 die dann one unter- 213laß dem Geyst und öbersten krefften der Seelen wider- 214strebt,66 Welliche Sünde (das ist die beraubung benan- 215ter gerechtigkeyt des orts, da sie die vernunfft Gott ge- 216horsam machet, sampt der bösen art der begirde)
217auff alle seine nachkommen geerbet hat,67 also das alle men- 218schen, die auff dise welt geborn und kommen, mit diser sün- 219de geborn werden, und ist ir keyner on, auch nit eyn kindt
220von eynem tag, nach der schrifft.68 Und hievon ist kommen
221die wunde unserer natur, also das der natürlich mensch
222nicht versteet, was des Geysts ist.69 Er begert und erwe- 223let auch solliches nit vor der genad, Seitemal die begirde
224und neygung des fleyschs, welche inn ihme regiert, eyn
225feindtschafft ist wider Gott und scheühet vor dem gesetz
226Gottes und hindert ja so vil am guten, so vil sie zum bö- 227sen reytzet und dringet.70
228Und wiewol eyn solcher Mensch behelt eyn Frei- 229heyt seines willens, doch schwach und verletzet, daraus
230als eynem brunnen herfliessen alle ehrliche tugent und tha- 231ten der heiden sampt iren wirckungen, So kan er doch vor
232der gnaden und ehe dann er wider zu recht gebracht ist,
233die gerechtigkeyt, die vor Gott gilt, nit erreychen, sonder
234ist vil mehr eyn knecht der Sünden, des Teüfels eygen
235und eyn feind Gottes und allen straffen diser welt under- 236worffen, dann er wirdt beschwärt mit hunger, kummer,
237durst, frost, hitz, schmertzen, kranckheyt und wirdt entlich
238durch den tod zerstöret. Dann »die sünde ist durch eynen
239menschen inn die welt kommen unnd durch die sünde der
240tod«71. Es seind aber die straffen diser ersten übertrettung
241denen, die von neuem durch die genad geboren werden,
242mit den sündern gemeyn, wiewol sie den neugebornen auch
243zur übung auffgelegt werden, Aber den ungerechten und
244Gottlosen werden sie zur straff zugeschickt.
245Zu dem muß man wissen und lehren, das inn ey- 246nem solchen menschen, den die Erbsünd verderbt hat, so
247lang er alleyn nach der natur lebt unnd durch die gnade
248nicht erneuert ist, zugleich mit der bösen begirde auch
249der Satan regirt, der in mit den banden seiner dienstbar- 250keyt gefangen hellt unnd würcket inn ime, das er wan- 251delt inn seinen eygen begirden und volbringt den willen
252des fleyschs unnd seiner gedancken, und hauffet72 also die
253Erbsünde, die er von seinen Eltern herbracht, auch mit
254seinen eygen würcklichen sünden73 unnd ist eyn kindt des
255zorns, wie der sagt.74 Also wo er inn solchem sei- 256nem aller ermbsten wesen stürbe, würde er entlich nach
257rechtem urtel Gottes inn das hellisch feür, das er darinn
258ewigklich gestrafft, geworffen werden, Da dann sein feür,
259wie innf geschriben steht, nicht erleschen unnd sein
260Wurmb nicht sterben würde.75
261[Art. 3] Von der Erlösung durch 262 unsern Herren.↑
263Darumb dann Gott, der an barmhertzigkeyt reich
264ist, weil er nicht wolte verderben lassen, die er
265beschaffen, hat er seinen eyngebornen Sun inn die
266Welt gesandt,76 seitemal es dem menschen unmüglich was,
267sich selbst zuerlösen,77 daß er inn demselbigen unserm Herren
268und Seligmacher die erlösung hette durch sein blut, wie
269es von dem geschriben ist.78
270Dann Gott hat auff ine gelegt unsere missetha- 271ten,79 auff das er inn seinem Leib trüge die Sünde am
272Creütz und sie an das holtz hefftet.80 Und dieweil Gottes
273sun, der unschüldig für uns sünder den tod gelitten und für
274uns gnug gethon, hat er uns dermassen erlöset und den
275Vatter also versönet, das unns bemelter Vatter als
276die armen befleckten sünder von wegen des bluts seines
277Suns entbunden und uns ime selbs widerumb versönet
278hat.81 »Dann Gott« (sagt ) »was warhafftig inn
279 und versönet die welt mit im selber und rechnete
280inen ire sündeng nicht zu unnd hat under uns auffgericht
281das wort von der versunung.«82
282Unnd wiewol Gott umb sonst unnd umb seines
283Namens willen uns gnädig ist und vertilket unsere sün- 284de umb sein selbs willen, Doch das er zu erzeygung seiner
285gerechtigkeyt83 nicht ohne bezalung oder genugthüung die
286Sünde vergeb, hat er von wegen seiner unerforschlichen
287weißheyt unnd uberschwengklichen gütte die gerechtig- 288keyt mitt der barmhertzigkeyt vermischet unnd beschlos- 289sen, das seines eyngebornen Suns Blut, uns damit zu
290erlösen, die bezalung sein solte, auff das das aller un- 291schüldigst Lämblin alle die straffen am Creütz trüge und
292überwinde, welche wir sünder hetten leiden sollen, Und
293das wir die bezalung unnserer erlösung, die unns armen
294sündern mangelt, auß seinen wunden entlehnen unnd
295zu unserer erlösung unnd seligkeyt gebrauchen möchten,
296auff das, ob gleich wol sich der aller gütigst Vatter un- 297ser lauter umb sonst erbarmet, Doch solches erbarmen
298nicht geschehe dann vermittelst des bluts seines Suns,
299also das alles, was uns allhie umb sonst geschicht, wir
300doch darumb dem verdienst und der gerechtigkeyt 301 zudancken haben, auff das eyn jeglicher, der sich rhü- 302met, sich inn disem unserm Herren Erlöser unnd Selig- 303macher rhüme.84
305Wer nun durch das theür Blut erlöset
306und ime der verdienst des leidens zuge- 307theylt unnd gegeben, der wirdet alßbald gerechtfertigt,
308das ist, er findet vergebung seiner sünden, wirdt von der
309schuldt der ewigen verdammnuß erledigt unnd verneu- 310ert durch den Heyligen Geyst, unnd also auß eynem un- 311gerechten wirdet er gerecht. Dann da Gott rechtferti- 312get, handelt er nicht alleyn menschlicher weiß mit dem
313menschen, also das er ime alleyn verzeihe und schenck ime
314die sünde und entbinde inen von der schuldt, Sonder er
315machet ine auch besser, das doch keyn mensch weder zuge- 316ben pfleget oder geben kan, Dann er ime seinen Heyligen
317Geyst mittheylt, der sein hertz reyniget unnd reytzet
318durch die liebe Gottes, die inn sein hertz außgegossen
319wirdt, das er das, so gut unnd recht ist, begere Unnd
320was er begert, mit dem werck volbringe. Das ist die
321rechte art der eingegebnen Gerechtigkeyt, welcher 322 begert hat, da er sich hören läßt: »Herr, schaff inn mir
323eyn reyn hertz und verneu inn meinen innwendigen dei- 324nen richtigen Geyst.«85 Davon redet auch der :
325»Eygentlich seyt ir abgewaschen, Ir seit geheyliget, Ir
326seit gerechtfertiget.«86 Und da er spricht, Gott hab uns
327selig gemacht »nit umb der werck willen der gerechtigkeyt,
328die wir gethon hetten, Sonder nach seiner barmhertzig- 329keyt durch das bad der Widergeburt und verneuerung
330des Heyligen Geysts, welchen er reichlich außgegossen
331hat auff uns durch , unsern Heylandt,
332auff das wir, durch sein gnad gerechtfertiget, Erben seien
333des ewigen Lebens nach der hoffnung.«87
334Und wiewol dise Gerechtigkeyt, die da herfleüßt
335auß dem Brunnen des Gesetzs des Geystes, vil besser und
336reicher ist, dann da gewesen ist die Gerechtigkeyt der
337Schrifftgelerten und Phariseer,88 so findet sich doch inn de- 338nen, die solche Gerechtigkeyt auß gnaden bekommen ha- 339ben, das nichts dester weniger die lüste dem Geyst wi- 340derstreben,89 so lang wir hie auff Erden leben. Derhalben
341geschicht es, das eben dieselben »mit dem gemüt dem Ge- 342satz Gottes, Aber nach dem fleysch dem Gesatz der Sün- 343den«90 dienen und also ohne Sünden nicht leben.91 Dieweil
344nuhn eyn Mensch, so lang er hie auff erden lebt, die vol- 345kommenheyt diser eingegebnen Gerechtigkeyt nicht mag
346erlangen, So kompt uns auch dises orts merck- 347lich unnd gnedigst zu hilff, seittemal »er unns von Gott
348gemacht ist Weißheyt, Gerechtigkeyt, heyligung und
349erlösung«92, Also das er eben wie er durch gemeynschafft
350seiner gerechtigkeyt die gerechtigkeyt des menschen, die
351im nun geschenckt unnd inn ime ist, die auch iren theyl
352von im nimpt, gewürckt hat, Also mehret er sie auch,
353auff das sie sich von tag zu tag verneuenh, biß so lang sie
354inn dem ewigen Vatterlandt gantz volkommen werde.
355Unnd durch den verdienst seines theüren Bluts und sei- 356ner Gerechtigkeyt (die gantz volkommen besteht) erwirbt
357er dem menschen vergebung, Also das alles, was der
358mensch seiner schwachheyt halb zu wenig vermag, das
359wirdet durch volkommenheyt erlangt unnd ge- 360schenckt.93 Daher gehöret der Trostspruch : »Lie- 361ben Kindlein, diß schreibe ich euch, auff das ir nicht sün- 362diget. Und imm fall, das jemandt gesündiget hat, So ha- 363ben wir eynen Fürsprecher bei dem Vatter, 364 den gerechten, dann er ist die versünung für unsere
365Sünden.«94
366Also kommen zusammen verdienst und die
367eingegebne gerechtigkeyt, zu welcher wir verneuert wer- 368den durch die gab der liebe, Nemlich die eingegebne Ge- 369rechtigkeyt, auff das wir dardurch »nüchter, gerecht und
370Gottselig leben inn diser Welt und erwarten der seligen
371hoffnung und zukunfft95 der herligkeyt des grossen Gotts
372und unsers seligmachers«96, Aber der verdienst , das
373er der gerechtigkeyt, so inn uns ist, eyn ursach seie Und, nach
374dem wir alle inn vilen stücken offt strauchlen und fallen und
375uns von wegen unserer schwachheyt unnd unvolkom- 376menheyt vil ding zu handen stossen und begegnen, die un- 377sere hertzen betrüben und zu verzweiflung bewegen möch- 378ten, das wir inn dem selbigen verdienst und theüren blut
379 uns widerumb erholen sollen, darinnen wir fin- 380den, dardurch wir die hoffnung zum ewigen leben auffs
381sterckest befestigen mögen.
382Dann imm Herrn , unserm Erlöser
383und Seligmacher, welchen die Christglaubigen anziehen97 384unnd mit welchem inen alles geschenckt wirdet (wie der
385 sagt),98 seind uns alle ding auffs gewissest unnd
386volkommenest, dardurch wir zur lebendigen hoffnung
387grüntlich und gewißlich erhalten und gesterckt werden.99
388[Art. 5] Von den früchten und dem nutz
389der Rechtfertigung.↑
390Die gerechtfertigten haben frid mit Gott durch
391unsern Herrn ,100 dann Gott inen
392gnedig und barmhertzig und gegen inen versü- 393net ist, daher sie dann hoffen mögen, dieweil sie Gott,
394als sie Feindt waren, durch den Todt seines Suns ver- 395sünet hat, das sie vil mehr, nach dem sie nuhn versünet
396sein, selig werden,101 Auff das wir uns der wort des 397, die voller trosts sein, recht gebrauchen.
398Item die gerechtfertiget werden, die werden auch
399zu Gotttes kindern erwelet, auff das sie erben sein des
400ewigen Vatters imm Himmel unnd Miterben , wie
401sant lernet,102 und haben recht und macht, diß Erb
402anzusprechen,103 welchs ist das ewig leben.104
403[Art. 6] Von der weise, durch welche der Mensch
404die Rechtfertigung bekompt.↑
405Wiewol Gott den menschen gerecht gemachti 406nicht auß den wercken der gerechtigkeyt, die
407der mensch thut, Sonder nach seiner barm- 408hertzigkeyt, unnd das lauter umb sonst, das
409ist ohne seine verdienst,105 Also wo er sich rhümen will, das
410er sich alleyn inn rhümen solle,106 durch welches
411verdiensts alleyn er von den sünden erlößt und gerecht
412gemacht wirdt. Doch handelt der barmhertzig Gott
413nit mit eym menschen wie mit eynem Todten block, Son- 414der zeücht in mit seinem willen, wann er zu seinen Jaren
415kompt.107 Dann eyn solcher empfahet dieselben wolthaten
416 nicht, es sei dann, das durch die vorgehendt gnad
417Gottes sein hertz und will bewegt werde, den sünden feind
418zuwerden. Dann nach dem die sünde scheydet Gott von
419uns, wie sagt,108 so kan niemandts zu dem thron der
420barmhertzigkeyt unnd gnaden109 gehn, er sei dann zuvor
421durch die Busse von derselben sünde abgewendt. Darumb
422auch , da er dem Herrn den weg bereytet, sagt:
423»Thut Buß, dann das Himmelreich ist nahet herbei kom- 424men.«110
425Alßbald bewegt die gnad Gottes das hertz zu
426Gott durch , und dise bewegung ist des
427Glaubens, durch welchen der mensch ohne zweifel glaubt
428der Heyligen schrifft unnd henget sich an die Göttlichen
429zusagen, welche die schrifften anzeygen, unnd
430selbs, da er auff die Buß dringet, erfordert alßbaldt eyn sol- 431chenj Glauben und spricht: »Dieweil die zeit erfüllet und
432das Reich Gottes nahendt herbei kommen ist, so thut
433Buß und glaubet dem Evangelio.«111
434Wer also glaubt unnd von der forcht der Gött- 435lichen gerechtigkeyt, dardurch er nützlich erschrecket,
436dahin bekeret wirdt, das er betrachtet die barmhertz- 437igkeyt Gottes und die erlösung durch das Blut ,
438der wirdt auffgericht, unnd durch bewegung der gnaden
439Gottes empfahet er das vertrauen unnd die hoffnung,
440Also das er glaube inn hoffnung wider hoffnung,112 das ist
441wider die hoffnung seines verdiensts inn die hoffnung der
442versprochnen und zugesagten barmhertzigkeyt, gibt Gott
443die ehr und wirdt also zur liebe gefüret.
444Unnd wer sich also durch eynen solchen glauben
445auff die barmhertzigkeyt Gottes und den verdienst 446 steüret113 und befilcht sich darein, der empfahet die ver- 447heyssung des Heyligen Geysts114 und wirt also gerechtfer- 448tiget durch den glauben an Gott, nach der schrifft,115 Also
449das ime nicht alleyn die sündek vergeben werden, Sonder
450derselbig wirdt auch geheyliget und verneuert durch den
451heyligen Geyst. Dann diser glaube erlangt die gabe des
452heyligen Geysts, durch welche die liebe Gottes außgegos- 453sen wirt inn unsere hertzen, Welche, so sie zum glauben
454und der hoffnung kommet, werden wir alßdann durch
455die eingegebne gerechtigkeyt, die imm menschen ist, warhaff- 456tigklich gerechfertiget. Dann dise gerechtigkeyt besteht
457durch den glauben, die hoffnung und die liebe. Also wo
458mann diser gerechtigkeyt der stück eynes wolte entziehen,
459so würde sie gestimmelt und mangelhafft sein.
461Die Liebe, die da ist das ende des Gebots und die
462volkommenheyt des Gesetzs,116 so bald sie inn der
463rechtfertigung eintritt, so ist sie fruchtbar und
464beschleüsset inn sich selbs die samen aller guten werck,117 wel- 465che, wie sie bereyt ist, gute frucht der gerechtigkeyt zutra- 466gen, Also tregt sie die auch inn dem gerechtfertigten alß- 467baldt und so offt sie soll,118 unnd ir die macht zuwürcken
468durch eynicherley hindernuß nicht benommen wirt. Der- 469halben der Glaub, der durch die liebe nicht würcket, der
470wirt nicht für lebendig angesehen, Sonder vil mehr un- 471fruchtbar unnd todt, wie auch S. sagt.119 Ja vil
472mehr der mensch habe sovil glaubens, als er wölle, ist die
473liebe nicht da, so bleibt er imm todt, wie es klar
474zeüget,120 sonderlich dieweil die liebe ist ein stuck deß ewigen
475lebens, das inn uns hat angefangen unnd solle endtlich
476durch die herrligkeit erfüllet und volkommen werden. Dann
477ob wol der glaube und die hoffnung auff hören, wann wir
478inn die ewigenl hütten verreisen werden,121 so wirdet doch die
479liebe bleiben122 und wirdet mit uns inn die selbigen eingehn,
480das wir durch sie selig leben unnd inn Gott, der uns als
481dann wirdet alles inn allem sein,123 zu ewigen zeiten wunn
482und freüd haben mügen; und ist doch gleichwol nichts de- 483sterweniger der glaub warhafftig, dardurch die Christen
484von den unglaubigen erkandt werden, sovil sie der schrifft
485und was uns von Gott geoffenbaret ist, glauben geben,
486Ob gleich wol derselbig glaub von der lieb underschiden
487und gesündert ist.
488Auß disem grossen Gottes geschencke (welches, je
489mehr es inn uns wechßt und zunimbt, je mehr das alte we- 490sen deß fleischs inn uns abnimpt) fliessen wie auß einem
491brunnen alle gute werck, welche so nötig sein einem jeden
492gerechtfertigten zur seligkeit, das, wo er sie nicht thut, da
493er soll, so verleürt er die gnad Gottes und wirdet als ein
494unnützer Reben außgeschnitten von und inns
495feür geworffen, wie selbst inn seinem Evangelio
496lernet.124
497Und wiewol dise werck dermassen gestalt sein, das
498sie Gott von uns als für sein recht erfordern möchte, und
499die heiligen, wann sie alles das, was inen gebotten ist, ge- 500thon haben, sich bekennen und sagen sollen, das sie unnü- 501tze knecht sein,125 noch dannocht, dieweil solche werck auß der
502liebe herfliessen und früchtm der gnaden Gottes sein und
503Gott nach seinem wolgefallen den würckenden belonung
504aller miltest zusagt, so begnadet er sie mit vergeltung
505zeitlicher güter unnd deß ewigen lebens nach zeügknuß
506deß , da er spricht: Seit reich und uberflüssig in
507allen guten wercken126 und »wisset, das eur arbeit nicht un- 508nütze ist inn dem Herren.«127 »Dann Gott ist nicht ungerecht,
509das er vergesse euers werckes unnd liebe, die ir erzeigt
510habt inn seinem namen.«128
511Und die gerechtfertigten, nach dem sie nun worden
512sein knecht der gerechtigkeit und geben ire glider zu dienst
513der gerechtigkeit, zur heiligung129 durch die mitwürckung
514der gnad, seind sie reich von guten wercken. Und ye mehr
515sie hierinnen zunemen, je mehr sie besserung der gerechtig- 516keit empfahen, Also das die, die gerecht seind, noch gerech- 517ter werden. »Fürchte dich nicht«, sagt die schrifft, »gerecht zu
518werden, biß zum todt.«130 Item: »Der gerecht ist, solle forthin
519noch gerechter werden.«131 Und welcher in fruchtbar
520ist, der wirt vom himlischen Vatter gereiniget, das er vil
521mehr früchtn bringe, wie selbst lernet.132 Und das ist
522die gerechtigkeit, die auß den wercken kompt, davon 523 sagt,133 der bruder deß Herren.134
524Noch eins muß man lernen: Wiewol die werck, die
525von Gott gebotten, nötig seind zur seligkeit, die man auch
526sonderlich treiben solle, wie geschriben steht: »Wilt du zum
527leben eingehn, so halt die gebot Gottes.«135, So seind doch die
528werck, welche uber dise gebot geschehen und ehrlich und
529Gottseligklich gehandelt werden, auch zuloben, auff das
530wir nicht wider den heiligen Geist sein, der diser vil in der
531heiligen schrifft lobet. Dann sonst alles zuverlassen oder
532zu verkauffen und dem Herrn nach zufolgen,136 Item keüsch- 533heit zuhalten,137 wer alles nit gut noch nützlich. Deßgleichen
534do vor der Archen tantzet, wer er billich von der
535 verlachet worden;138 Und hette vergebens
536die besoldung denen nachgelassen, welchen er das Evange- 537lium gepredigt hat.139
538Kürtzlich müssen die ungebotnen freywilligen werck,
539so (wie spricht)140 uber das Gesatz geschehen,
540von denen, die darwider geschehen, underschiden werden.
541Dann dise verdampt selbst als den saurteyg
542der Phariseer,141 aber jhene lobet der heilig Geist inn der
543schrifft, wann er sagt: »Laß dir gefallen, Herr, das willig
544opffer meines mundes.«142
545[Art. 8] Vom vertrauen der vergebung
546der Sünden.↑
547Alhie muß man sich wol fürsehen, das man die
548menschen nicht all zu sicher mache und das sie
549inen selbst nicht all zuvil vertrauen, auch durch
550engstlich zweiflen nit inn verzweiflung kommen.
551Darumb, dieweil sagt, ob er gleich sich selbs inn
552nichte schuldig wiß, sey er doch darumb nicht gerechtfer- 553tigt,143 So kan ja der mensch gantz schwerlich von wegen sei- 554ner schwacheit unnd unvermügens on einichen zweiffel
555glauben, das ime die sünden vergeben seind. Und wiewol
556er sich nit solle inn im selbst rhümen noch auff blasen, so soll
557man in doch nicht also schrecken, das er an der krafft deß
558sterbens und auffstehens deß Herren und an den
559gnedigen zusagungen Gottes zweifeln und meinen solte,
560er künde vergebung seiner sunden und die seligkeit nicht er- 561langen, sonder all sein hoffnung und gewißheit seins gan- 562tzen vertrauwens soll gegründet sein auff das theür blut
563, das für uns und zu unserer seligkeit vergossen ist,
564darinn wir uns erquicken und uns darauff tröstlich ver- 565lassen mögen und sollen, Darzu uns dann bestettiget der
566heilig Geist, der da zeügknuß gibt unserm Geist, das wir
567kinder Gottes sein.144
569Nun sollen wir von der Kirchen handlen, die da
570ist die gemeinschafft und versamlung der Christ- 571glaubigen, inn welchen der heilig Geist die neu- 572gebornen und Christen also zusammen zeücht und
573verbindt, das sie seind ein hauß,145 ein leib, auß einem Tauff
574und einem glauben, der (wie sagt) inn allen Chri- 575sten einerley ist.146 Darumb, wiewol von nöten, auff das man
576zu einem volkommenem ende, da die Kirchen hingedenckt,
577kommen möge, das die Christen Gottselig und wol leben,
578So soll sich doch niemandt bereden, das ime einiche frümb- 579keit deß lebens nutz sein künde, wo er inn diser gemeinschafft
580unnd einigkeit der Christglaubigen nicht sein noch leben
581wurde. Darumb ist nun die Kirchen das hauß deß leben- 582digen Gottes, gebauet auff das fundament der Prophe- 583ten unnd Apostel,147 unnd der leib, welches leibs haupt
584 ist.148 »Dann wir vil seind eyn leib inn «149, sagt
585.
586Für dise Kirchen »hat sich unser Herr 587 selbst dargeben, das er sie heiliget und reinigte durch
588das wasserbad imm wort deß lebens, auff das er ime die zu- 589richtet gantz herrlich, die keine mackeln noch runtzeln noch
590etwas dergleichen hette, Sonder das sie heilig were und
591unbefleckt.«150
592Und nach dem die Kirchen die einige Taub151 unnd
593der einige leib ist, so heiliget und erhelt allein sie der Herr
594 mit seinem Geist, Also das er ausserhalb diser
595niemand die gaben seiner gnaden mitteylet. Darumb, wer
596inn dises leibs gemeinschafft nicht ist, der wirt eben so we- 597nig lebendig gemacht durch den heiligen Geist zum ewi- 598gen heyl als ein glid, das vom natürlichen leib abgerissen
599oder abgeschnitten ist, zum natürlichen leben, Dieweil es
600von dem Geist deß lebens, der allein von seinem haupt
601herfleüsset, nicht weiter lebendig gemacht wirdt. Derhal- 602ben soll man glauben, das niemand ausserhalb der Christ- 603lichen Kirchen und irer Geistlichen gemeinschafft zum ewi- 604gen leben kommen künde.
605So ist es auch umb dise gemeinschafft also geschaf- 606fen, das, nach dem der Geist von ime als von dem
607haupt fleüsset inn seinen leib, das ist die Kirchen, und inn
608alle ire glider durchgeht, so empfahen alle glider von ime
609sovil, als inen zur seligkeit von nöteno ist, Und was einem
610yeden guts widerferet, das kompt inen allen und also der
611gantzen gemein zum besten. Dann wie der sagt:
612»Die glider wachssen inn der liebe durchauß inn im, der
613das haupt ist, , auß welchem der gantze leib zu- 614sammen gefügt unnd verbunden, auch durch alle gelenck
615der außtheylung nach der würckung eines jegklichen glids
616gesterckt wirdt zu seiner selbs erbauung inn der liebe.«152 Inn
617diser gemeinschafft unnd gesellschafft der menschen ist
618die aller gröst gemeinschafft, seytemal ein glid für das
619ander sorgfeltig ist,153 Und »wann ein glid leydet, so leyden al- 620le glider, Unnd wenn sich eins fröwet, so fröwen sich auch
621alle glider.«154
622Und wiewol die Kirchen, so ferr sie inn solchen gli- 623dern steht, die nach der liebe leben, allein der Heiligen ist
624und deßhalben unsichtbar, So ist sie doch auch sichtbar,
625in dem das sie zeiget, da er spricht: »Sage es der
626Kirchen!«155 Zu diser gehören die Bischoff, die das volck regie- 627ren, Welches mit seinem blut erkaufft hat,156 darzu
628gehören auch die andern diener. Dann Gott »hat etliche ge- 629ben zu Aposteln, etliche zu Propheten, die andern zu Evan- 630gelisten, etliche zu hirten und lehrern.«157
631Zu diser Kirchen gehört das wort Gottes, das
632durch die ohren ins hertz fellt, hieher gehören die Sacra- 633ment, hieher gehören die Schlüssel zubinden und auffzulö- 634sen158 und der gwalt zu zwingen durch den Bann; Hieher ge- 635hört auch der gewalt, die diener der Kirchen zu ordinieren,
636hieher gehöret die beruffung zum Kirchendienste und zu
637letst die macht, Canones zusetzen. Es sollen aber alle dise
638ding, die zu der Kirchen, in dem sie eüsserlich ist, gehören,
639dienen zu erfüllung der heiligen, zum werck des ampts, zu
640erbauung deß leibs .159
641Nun seind inn diser Kirchen nit allein die heiligen,
642sonder auch die bösen als glider desselbigen, wiewol un- 643fruchtbar. Daher der Herr sie jetzt vergleicht ei- 644nem netze, das man ins Meer würfft, welches gute unnd
645böse visch ergreifft;160 Bald hernach vergleicht er sie einem
646acker, der zu gleich mit gutem samen beseet ist und tregt
647doch unkraut.161 Dann die durch die Tauff glider der Kir- 648chen worden seind, fallen offt wider inn sünde und machen
649sich knecht der sünden unnd schuldig der ewigen verdam- 650nuß; und wiewol sie die gnad der gemeinschafft der heyli- 651gen und der Geistlichen Kirchen verlieren, so bleiben sie
652doch gleich wol inn der eüsserlichen gesellschafft der Chri- 653sten und der Kirchen: Sie hören das wort Gottes, gebrau- 654chen die Sacrament unnd haben alle eüsserliche ding mit
655der Kirchen gemein, es were dann, das sie durch ein recht- 656messige Excommunication oder durch ein Schisma oder
657durch Ketzerey oder abfal vom Christlichen glauben ab- 658geschnitten wurden.162
659War ists, derselben sach steht sehr ubel, die in einer
660todt sünd kranck und von Geistlicher gemeinschafft abge- 661sündert und derhalben mit gefahr der ewigen verdamnuß
662umbgeben seind, doch dieweil sie noch macht haben, Got- 663tes wort zuhören und sich der Sacrament zugebrauchen,
664so künden sie durch dise werckzeüg der gnaden Gottes zu
665gemeinschafft der heiligen nützlich und dester leichter wi- 666derumb gebracht werden, sonderlich dieweil der heylig
667Geist auch inn der eüsserlichen Kirchen die seligkeit durch
668das wort Gottes und die Sacrament würcket.163
669Aber die Schismatici, ketzer und die vom Christlichenp 670glauben abfallen, dieweil sie nit allein von der geistlichen,
671sonder auch von der eüsserlichen kirchen gemeinschafft ab- 672gesündert sein,164 so lang als sie in dem gefehrlichen stand ver- 673harren, haben sie nichts, damit man sie künde retten oder
674inen helffen, sonder sie müssen als glider, die vom gantzen
675leib abgeschnitten sein, zu irer selbst verderbnuß erfaulen165 676und seind nicht würdig, das sie an einem teil des leibs 677 bleiben möchten, welchs einigkeit sie so schentlich zerreis- 678sen und trennen.166 Daher gehört, das der sagt: »Einen
679abtrinnigen menschen soltu meiden nach einer oder zwei- 680en vermanungen und solt wissen, das der, so eyn solcher,
681verkert ist unnd sündiget, dieweyl er durch sein eigen ur- 682theyl verdambt ist.«167
683[Art. 10] Von den Zeichen und Gemercken168 684der waren Kirchen.↑
685Und dieweil vil versamlungen under den menschen
686auff erden, so will von nöten sein, das man die ge- 687merck und zeichen wisse, dardurch die Kirche
688von andern gemeinschafften der menschen möge erkandt
689und underscheiden werden, Sonderlich dieweil die Schis- 690matici und Ketzer inen auch versamlungen machen, wel- 691chen sie zulegen den gewalt und den namen der Kirchen.
692Und ettlich sagen, sey hie und da, vor denen wir
693uns hüten sollen, wie uns selbst warnet.169 Dar- 694umb seind das die zeichen der waren Kirchen, das ist deß
695grossen hauses, »inn welchem nicht allein seind guldine und
696silberne gefeß, sonder auch hültzine und irdine, und ettliche
697zun ehren und ettliche zu schanden«170, nemlich die heilsam
698reine lehr und der recht gebrauch der Sacrament, durch
699welliche die Kirch underschiden wirdet von den versam- 700lungen der Heiden und Juden, welche beide die reine lehr
701deß neuen Testaments nicht haben.
702Das dritt zeichen ist die einigkeit, die durch das
703band der liebe171 und deß fridens172 erhalten wirdet und ver- 704bindet also veste zusammen die glider der Kirchen, das sie
705nicht allein inn den dingen, so inn gemeinem verstand der hei- 706ligen von zeit der Aposteln biß auff uns angenommen
707und gehalten worden, gleich stimmen, Sonder auch einer- 708ley reden, wie der vermanet: »Ich bitt euch durch
709den namen unsers Herren , das ir allzumal ei- 710nerley red füret und lasset nit spaltung under euch sein,
711sonder seit volkommen inn einem sinn undq einer meinung.«173
712Das vierdte zeichen der waren Kirchen ist, das sie
713seye die allgemein, das ist durch alle ort und zeit außgegos- 714sen und durch die Aposteln und ire nachkommen biß auff
715uns inn stätter Succession außgebreitet biß ans ende der
716welt, vermög der zusag Gottes: »Forder von mir, und ich
717will dir die Heiden zu deinem erbe geben und die ende der
718welt zu deiner besitzung.«174 Item: »Vil werden kommen von
719Auffgang unnd Nidergang der Sonnen unnd sitzen mit
720, , und imm himmelreich.«175 Item: »Ir solt
721meine zeügen sein zu und inn gantz und
722 und biß an das ende der erden.«176 Item: »Und ich
723will den Vatter für euch bitten und er wirt euch einen an- 724dern tröster schicken, das er bey euch bleibe ewigklich, den
725Geist der warheit, den die welt nit kan empfahen.«177
726Dise zwey nechstgemelte zeichen scheiden die Christ- 727liche Kirchen von den versamblungen der abtrinnigen und
728Ketzer, die das band der liebe178 zerreissen unnd sich zu irem
729selbst verderben von der einigkeit der allgemeinen kirchen
730absündern, Dieweil sie iren theil der gantzen allgemeinen
731Kirchen fürsetzen179.
732[Art. 11] Von dem Gewalt und Auctoritet
733der Kirchen.↑
734Wiewol die schrifft, wie sagt, nit auff- 735gelößt werden kan180 und also deßhalben unbe- 736weglich und grösser dann aller menschen ge- 737walt, So ist doch bei der Kirchen allweg die
738macht gewesen, die waren schrifften von der falschen zu- 739scheyden. Daher kumpt der Canon der schrifft,181 dardurch
740die rechten von den ungerechten schrifften, welche under
741dem namen der Aposteln des Herrn unnd irer Jünger
742eingefürt, underscheyden worden sein.
743Und eben wie die Kirchen diser ding halben ge- 744walt und macht allwegen gehabt, Also hat sie auch ge- 745walt, die schrifft außzulegen und sonderlich auß inen die
746lehren zunemen unnd zuerklären, Seitemal der Heylig
747Geyst bei ir ist unnd leyttet sie inn aller warheyt, wie
748dann der Herr solches selbs zugesagt hat.182 Da- 749her spricht Sant : »Alle weissagung der schrifft ge- 750schicht nicht auß eygner außlegung, sonder die Heyligen
751menschen, mit dem Heyligen Geyst erfüllet, haben also ge- 752redt.«183 Und dise macht, dise schrifft außzulegen, ist sonderlich
753noth inn den stücken, die schwer seindt zuverstehn, wie es
754dann die that an ir selbst weiset.
755Uber das hat die Kirch etliche satzungen von
756 und den Aposteln durch die handt der Bischoff
757an uns biß hieher gebracht. Welcher die zerreißt, der laug- 758net, das die Kirch eyn Säul und grundtfest seie der war- 759heyt;184 diserley seindt die Kindertauff und andere.
760So ist auch das gewiß, das die Kirch macht ha- 761be zustraffen und zu Excommunicieren, und das auß
762 befelch vom gewalt zubinden.185 Damit dann stim- 763met, das der sagt: »Thut das böse von euch!«186
764So hat sie auch gewalt zum Gerichtszwang,187 765dann wem da gebürt die macht zustraffen, dem muß auch
766die macht desr Gerichtszwangs zugestellt188 werden.
767Unnd wann zweifelhafftig fragen fürfallen inn
768der Kirchen, so hat sie macht, von denen zu urtheylen
769und zuschliessen, unnd das durch eynen Synodum oder
770versamlung. Und was sie dann imm Heyligen Geyst recht- 771messig versamblet beschleüßt, das ist zu achten, als hett
772es der Heylig Geyst selbst geschlossen189, wie dann geschri- 773ben steht imm Concilio zu : »Es gefellt dem Hey- 774ligen Geyst unnd uns.«190 Darumb soll man ohn zweifel hal- 775ten, das die Concilia eyn heylsamen gewalt haben. Es
776erweiset sich auch auß dem Concilio zu , das
777die Kirchen macht habe, Gesetz zumachen191 zum nutz der
778Kirchen, deren gewalt alleyn dahin gericht sein solle zu
779erbauung und nicht zum verderben oder zerstörung.192
781Die Kirch hat auch eyn lehr, die ir von Gott ge- 782geben ist, die mann dem volck solle fürtragen, sie
783hat eüsserliche Gottsdienst, die mann Gottselig
784und heylsam zu nutz der Christen handlen unnd lehren
785soll, derhalben die Kirch sollicher Diener, die zu solchen
786ämptern zuverwalten tüglich, nicht entraten193 kann noch
787solle. Und dise ämpter seind allen Christen nicht gemeyn,
788aber Gott selbs hat von anfang »etliche geben zu Apo- 789steln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten unnd
790etliche zu Hirtten und Lehrern zur volkommenheyt der
791Heyligen, zum werck des Ampts, zu erbauung des leibs
792«194.
793Darumb ist zu der Apostel zeit nicht allen gegeben
794gewest der gewalt der ämpter, sonder etlichen alleyn
795und die darzu außgesündert sein. Dann da zu
796waren , , unnd , »da
797sie dem Herrn dieneten« (wie inn den geschichten
798der Apostel schreibt) »und fasteten, sprach zu inen der Hey- 799lig Geyst: »Sündert mir auß unnd ,
800zu dem werck, darzu ich sie angenommen hab!««195 Darumb
801solle man sich hüten, das mann das Geystlich Priester- 802thumb, welches allen denen, die der Heylig Geyst gesal- 803bet hat und Christen seindt, gemeyn ist, mit dem eüsserli- 804chen, welches zum dienst der Kirchen gehört unnd nicht
805allen, sonder alleyn denen, die darzu berüffet und orden- 806ilch bestätiget sein, gebürt, nicht inn eynander vermengen,
807Welches ohne merckliche und schädliche zerrüttung unnd
808verderben der Kirchen nicht geschehen mag.196
809[Art. 13] Vom öbersten Bischoffe und
810andern Bischoffen.↑
811Und auff das die Kirch, die eynes Haubts, das
812ist des Herrn eyniger Leib ist,197 dester leich- 813ter inn eynigkeyt erhalten würde, wiewol sie vil
814Bischoffe hat, welche das volck, so durch sein
815theüres blut erworben hat, regieren,198 und das auß Gött- 816lichen rechten,199 so hat man doch eynen öbersten Bischoff,
817der den andern allen mit vollem gewalt fürgesetzt ist,
818Schismata und trennung zuverhütten, und das nach der
819Prerogatif200 und fürzug, der verlihen ist. Und wie
820nütz solches sei, die trennungen inn der Kirchen zuverhü- 821ten, beweiset sich auß dem, das auß verachtung dises
822hohen Priesters offtmals trennung und spaltung entstan- 823den seindt, wie es auch schreibt201 und das werck
824selbs zeüget.
825Wer nun den Stul innen hat als öberster
826Bischoff, der soll mit dem recht, damit es von
827 empfangen, da er sprach: »Weyde meyne schaf!«202,
828die gantz Kirchen regieren und verwalten, aber er soll sein
829gewalt, so er hat, gebrauchen nicht zur zerstörung, sonder
830zur erbauung.203
831Und disen volkommenlichen gewalt hat
832 und seinen nachkommen dermassen gegeben, das er
833doch den andern Bischoffen das theyl irer fürsorge, so er
834inen bevolhen, damit nit benommen, Sonder hat
835gewellet, das sie inn iren Kirchen unnd Bistumben war- 836hafftige Bischoffe auß Göttlichen rechten sein. Und sol- 837len alle Christen dem öbersten Bischoff und eyn jeder sei- 838nem Bischoffe sonderlich gehorsam sein, wie der
839sagt: »Seit gehorsam euern vorsteheren, die da wachen für
840euere Seelen!«204
842Die Sacrament seindt fürnemlich umb zweyer- 843ley ursachen willen auß Göttlicher autoritet ein- 844gesetzt: Eyne, das sie gemerck205 und zeychen seindt
845der grossen versammlung, welchs ist die Kirchen,
846dann die leüte »kan man inn eynem namen nit zusamen bring- 847en, sie werden dann durch etliche eüsserliche sichtbare zeych- 848en und Sacrament inn gemeynschafft zusamen gezogen«206.
849Derhalben hat unser Herr die gemeyn- 850schafft des neuen volcks durch die Sacrament (der an
851der zal gantz wenig, auch zuhalten gantz leicht und inn
852der bedeüttung gantz krefftig seindt) zusamen geknüpfft,
853nemlich durch die Tauff, Firmung, Sacrament des Al- 854tars, Busse, die letste ölung, Priester Ampt unnd Eh- 855stand.
856Die ander ursach ist, das sie nit alleyn solchs bedeü- 857ten, sonder heyligen auch und geben die unsichtbar gnad
858Gottes, nicht auß eygner, der eüsserlichen ding krafft oder
859auß verdienst des Dieners, sonder auß krafft des Herrn
860, der sie eingesetzt hat unnd darinn verborglich
861würcket. Derhalben gezimmet sich auch, das der Diener
862der Sacramenten frumb seie, wiewol eyn böser Diener
863dieselben auch nützlich außtheylen und reychen kan.207
865Und für das aller erst, nach dem es dem menschen
866not ist zur seligkeyt, das er zu eyner neuen crea- 867turn geborn werde,208 seitemal er von Natur eyn
868kindt des zorns ist,209 so hat selbst das Sa- 869crament der Tauff eingesetzt, das es sein soll »das bad der
870Widergeburt«210, welches dem menschen warlich ja so not ist
871zum neuen und Geystlichen leben als die fleyschlich ge- 872burt zum natürlichen leben. Zu dem so kan niemandt selig
873werden, wie selbs zeüget, er sei dann durch das
874Wasser und Geyst neu geboren.211
875Diß Sacrament wäscht unns, es heyliget unnd
876rechtfertiget uns, diß Sacrament macht, das wir erlang- 877en vergebung unser sünden, der Erbsünde und würck- 878lichen sünden212, endtlich so ist diß Sacrament gentzlich also
879geschaffen, das, wer damit gewäschen wirdt, der zeücht
880 an, wie schreibt.213 Diß Sacrament be- 881steht aber imm Wort Gottes und dem Wasser, dann alß- 882baldt das Wort zum Element kompt, so wirdt das Sa- 883crament,214 Durch welchs baden wir neu geborn unnd ge- 884reyniget werden von aller sünde. Darumb sollen wir ge- 885dencken, so offt wir sehen, das durchs Wasser eüsserlich je- 886mandts Leib gewäschen wirdet, so offt würcke der Geyst
887(den wir nit sehen) innwendig noch vil mehr.
888Nun hat den Aposteln die formm der wort,
889one welche dise geheymnuß nicht kan verrichtet werden,
890selbst gegeben, do er inen gebotten hat, das sie Tauffen sol- 891len »imm Namen des Vatters unnd des Suns unnd des
892Heyligen Geysts«215. Auff disen bevelch des Herren steürt216 893und verlaßt sich, so offt die Tauff außgetheylt wirdet,
894der glaube deß, der die Tauff empfahet, wenn er alt ist, Für
895die Kinder aber der Glaub deren, so sie auß der Tauff he- 896ben unnd für sie bekennen, Ja auch der gantzen Kirchen
897Glaub, und das wort des Dieners, der sich diß befelchs
898gebraucht, wann er spricht: »Ich tauff dich inn dem Na- 899men des Vatterss unnd des Suns unnd des Heyligen
900Geysts.« Und wirdet geachtet, das es zu erweckung des
901vertrauens und trosts der Alten mercklich dienen solte,
902das sie wissen, das die, so imm namen des Vatters und des
903Suns und des Heyligen Geysts getaufft werden, auß
904krafft, macht und gewalt des Vatters unnd des Suns
905und des heyligen Geyst geweihet und geheyliget, auch
906gantz und gar mit Got versönet und Gottes eygenthumb
907werden, der da ist der Vatter und der Sun unnd der
908heylig Geyst, inn des schutz sie jetzunder tretten und verbin- 909den sich mit eyner ewigen Bündtnuß mit Gott, so ferr, dast 910sie dem Teüfel und allen seinen wercken absagen und sa- 911gen zu und geloben, das sie Gott ritterlich dienen wöllen.
912Was aber das ampt der Tauff belangt, wiewol
913es den Priestern fürnemlich zusteht, so kan doch eyn Ley
914imm fall der not rechtgeschaffen und nützlich tauffen; unnd
915ob auch schon eyn Ketzer tauffet, wann er die materi, formm
916und die meynung217 recht brauchet, so soll man das Sacra- 917ment nit verneuen, seitenmal es nit besteht inn der wir- 918digkeyt des Dieners, Sonder inn der warheyt des wort
919Gottes und inn krafft des heyligen Geysts.
920Wiewol auch die Tauff all unser sünden wegk
921nimmet nach der Schrifft, so nimpt sie doch nicht alle ge- 922brechen unnd kranckheyt der verderbten Natur hinweg,
923wie oben auch angezeygt,218 dann es bleibt noch die begirlig- 924keyt, die zum bösen reytzet, ob schon die schuldt wegk ge- 925nommen ist, welche begirlichheyt nit auffhöret, so lang
926wir auff diser Erden leben, wider den guten Geyst imm
927menschen zustreiten, inn welchem streit uns auch die krafft
928der Tauff nicht verlaßt, als die nicht alleyn auff eynmal
929alle schuld der sünden hat hingenommen, Sonder stercket
930unsere kreffte durch den Heyligen Geyst wider alle böse
931lüste, die noch imm fleychß seindt, und richten krieg an zu vi- 932len begirden und gedancken. Wir werden auch dardurch
933gewapnet wider alle macht der lüsten, das wir inen kün- 934den widerstehn und sie überwinden, wie der sagt:
935»Ir solt imm Geyst wandlen unnd sollet nicht erfüllen die
936begirden des fleyschs.«219 Das sei genug von der Tauff.220
938Eben wie dem menschen nit alleyn not ist zu dem
939Leben seines Leibs, das er geboren sei, sonder das
940er auch wachse und zunem, Also ist ime zur selig- 941keyt nit alleyn not, das er wider geborn sei, sonder
942muß auch imm guten bestätigt221 unnd durch die krafft des
943heyligen Geysts gemehret werden, Darzu dann ein gesetzt
944ist das Sacrament der Firmung, welches sonderlich gut
945und von den Aposteln gebraucht worden ist, das sie den
946Samaritanen die hende auflegten, darvon sie eyn nützli- 947che krafft empfiengen, wie inn geschichten der Aposteln ge- 948schriben ist.222 Und was die Aposteln allhie gethon, das ha- 949ben sie imm namen gethon unnd haben an
950statt diß geheymnuß wie andre stück ires Ampts einge- 951fürt. Diß geheymnuß aber ist gegründet auff die verheys- 952sung von der gnade des Heyligen Geysts unnd
953seiner sendung: »Ich will senden die verheyssung des Vat- 954ters zu euch.«223 Item: »Der Tröster, der Heylig Geyst, den
955der Vatter senden wirdt inn meinem Namen, der wirdts
956euch alles lernen224.«225
957Unnd wiewol das Sacrament der Firmung imm
958anfang alleyn mit auflegung der hende gebraucht wor- 959den, So hat doch die Kirch bald mit der Apostel zeit auß
960angebung226 derselben, das sie mit dem eüsserlichen zeychen die
961innerliche salbung des heyligen Geysts anzeygte,227 das
962Chrisma228 darzu gethon mit andruckung des zeychens des
963Heyligen Creutzes, Welche gewonheyt und weise die all- 964gemeyne Kirche nit auffhöret (nach dem die gantz allt ist)
965zubestätigen, und glaubt, das Gott alle seine Diener, die
966er durchs Wasser und Geyst neugeborn hat, auch mit
967disem Sacrament dermassen zeychen lasse, das sie empfa- 968hen den sibenfeltigen Heyligen Geystu, den Tröster vom
969Himmel, den Geyst der weißheyt unnd verstandt, den
970Geyst des raths und der stercke, den Geyst der erkant- 971nuß, der Gottseligkeyt unnd der forcht des Herrn.229 Diß
972glaubt unnd zeügt die allgemeyne Kirch inn der außspen- 973dung diser geheymnuß, welche die aller beste außlegerin ist
974der geheymnuß Gottes. Und wer anderst hellt230, der ver- 975laugnet, das sie sei eyn Säul und grundtfest der warheyt.231
976Derhalben ist diß die krafft dises Sacraments,
977das die, so hiemit Confirmiert werden, dise empfahen den
978Heyligen Geyst, auff das sie inn dem weg der seligkeyt
979fort schreitten, beharren und den anfechtungen und heym- 980lichen lüsten des fleyschs, der Welt unnd des Teüfels se- 981ligklich widerstehn mögen.
982Auch dieweil der mehrer theyl der getaufften
983Jung und unmündige kinder seindt unnd für sich selbst
984iren glauben nit bekennen künden, So wer wol gut, wann
985die Kinder, so nun zu iren verstendigen Jaren kommen
986und imm Christlichen Glauben gnugsam underrichtet sein,
987das Sacrament der Firmung empfahen wöllen, das sie
988mit irem munde den Glauben an und die gehor- 989same der Kirchen bekennten und würden nüchter und ge- 990beichtet mit disem Sacrament bezeychnet, wie es dann
991imm beschlossen ist.232 Doch soll nit da- 992für gehalten werden, das darumb die gar Jungen Kin- 993der von disem Sacrament sollen abgetriben werden,
994Seitemal Christus selbst nicht scheühet, ihnen die hende
995auffzulegen,233 dann man hiemit der Kirchen keyn maß ge- 996ben sollv.234
[Blatt: 17r ] 997Der Diener aber dises Sacraments soll ein Bi- 998schoffe sein, welches auß der einhelligen verwilligung der
999gantzen allgemeinen Kirchen und der Apostel ubung er- 1000weiset würdet.
1003Und nach dem die menschen, so neugeborn seind,
1004offt inn schwere sünde fallen, so hat Christus 1005das Sacrament der Buß eingesetzt, das es uns
1006were nach der Tauff wie das ander bret imm
1007Schiffbruch.235 Dann zu disem gebrauch hat er geben den
1008Schlüssel auffzulösen, da er sprach: »Nemet hin den hey- 1009ligen Geist, welchem ir die sünde verzeihet, dem sollen sie
1010verzigen236 sein.«237 Dann alßbald den sünder seine sünde von her- 1011tzen gereuen und das er mit gantzem vertrauen zu dem
1012Thron der gnaden und barmhertzigkeit238 geht und glaubt,
1013das er inn disem Sacrament empfahe, das Christus zu- 1014gesagt hat, so geschicht im, wie er glaubt. Dann diß Sa- 1015crament hat, was dabey zugesagt ist, Und wie die andern
1016Sacrament also hat auch diß die krafft zu heiligen. Diß
1017Sacrament wsteht aberw inn der Absolution deß Priesters,
1018welche gegründet ist in der einsetzung und dem wort Chri- 1019sti, der zu disem ding sein gewalt den Priestern befilcht239, da
1020er spricht: »Wie mich mein Vattter gesandt hat, also sende
1021ich euch. Nemet hin den heiligen Geist; wem ir die sünde
1022vergebet, dem seind sie vergeben.«240
1023Unnd dieweil der Priester nicht allein gewalt hat
1024zulösen, Sonder auch zubinden, und alle beide werden von
1025Gott gegeben, So wirt darauß verstanden, das er empfa- 1026het gewalt zurichten, so weyt unnd ferr er diser beiderley
1027Schlüssel gwalt empfahet, den er auch nicht gebrauchen
[Blatt: 17v ] 1028müge, er verstehe dann, wem er vergeben oder behalten sol.
1029Dise erkandtnuß aber kan er nirgendt anderstwoher be- 1030kommen dann auß der mündlichen beicht unnd erzelung
1031der sünden. Dann nach dem vil sünden der menschen heim- 1032lich geschehen unnd die heimlichen sünden den menschen
1033auch verwunden und tödten und seind offt schwerer und
1034gefehrlicher, als die offentlich beschehen, So kan der Prie- 1035ster hievon nicht gnugsamlich urteilen, der erzele unnd be- 1036kenn sie dann, der sie begangen hat, und eröffne also seine
1037eigne wunden.
1038Derhalb welcher gestalt die artzney der Bussen
1039angezeigt ist, damit zuheilen die sünden der menschen, Sol- 1040cher gestalt solle uns auch befolhen sein die beicht deß
1041Büssenden mit erzelung der sünden. Darumb wie das
1042Sacrament der Buß als nützlich, löblich und nötig dem
1043Christlichen volck gelobt solle werden, Also auch die Beicht
1044und erzelung der sünden. Unnd eben wie man die nicht zu
1045weyt machen, also soll mans hinwiderumb nicht zu eng
1046gespannenx. »Dann wer erkent die sünden?«241 Darumb solle man
1047die sünden erzelen, die einem sünder, der mit fleiß, ob gleich
1048wol nit so gar engstig, darauff gedenckt unnd sich selber
1049besucht242, zu gedechtnuß kommen; Die im aber nicht zu ge- 1050dechtnuß kommen, die mag er recht in die gemeine Beicht
1051einschliessen und werden eben so wol vergeben, als het er
1052sie inn der Beicht erzelt. Und dieweil auß der Absolution
1053verzeyhung erholet wirdet, so legt die Beicht nicht sovil
1054beschwerung auff, als trosts die Absolution dem glaubi- 1055gen bringt.
1056Und wiewol die gnugthuung, so die schuld unnd
1057ewige straff versünet, allein Christo dem Herren solle zu- 1058geeignet werden, yedoch die jhenig gnugthuung, so da ste- 1059het inn den früchten der Buß, fürnemlich inn Fasten, Al- 1060musen unnd Gebett (die werde gleichwol von uns willig
1061angenommen oder von den Pfarrherrn und außtheilern
[Blatt: 18r ] 1062der Sacrament uns aufferlegt), wo sie imm glauben unnd
1063liebe verrichtet wirdet, schneidet sie die ursachen der sün- 1064den ab, heilet den uberbelib der sünden und nimbt wegk
1065oder miltert die zeitlich straff, wirdt auch andern zum vor- 1066bild nützlich gehalten.
1067Und das man wider auff die Absolution komme,
1068darinnen die krafft dises Sacraments steht, so soll ir for- 1069ma und wort dermassen gestellet sein, das sie das Beicht- 1070kind hören und verstehn kan, das im auß krafft, verdienst
1071unnd wolthat Christi die sünden vergeben werden nach
1072seiner einsetzung und wort: »Welchen ir die sünden vergebt,
1073dem sollen sie vergeben sein.«243 Dann die gnad, so alda gegeben
1074wirdet, ist Gottes, die amptsverrichtung aber ist des
1075Priesters, wie Sant Ambrosius sagt.244
1077Wer nun durchs Sacrament der Buß widerumb
1078lebendig worden ist inn dem Herren, dem ist auch
1079von nöten, das er mit speiß erhalten werde unnd
1080yim Geistlicheny gut wachse. Derhalben hat Chri- 1081stus eingesetzt das Sacrament deß Altars under sicht- 1082barer gestalt Brots unnd Weins, welches uns gibt den
1083warhafftigen leib unnd blut Christi unnd vereiniget uns
1084mit ime durch dise Geistliche speiß als dem haubt unnd
1085glidern seines leibs, also das wir inn ime zu allem guten
1086aufferzogen und erneeret245 werden unnd das wir mit den
1087heiligen inn gemeinschafft zunemen durch die liebe, »dann
1088unser vil seind ein brodt und ein leib, dann wir alle gebrau- 1089chen uns eines Brots«246, sagt Sant Paul.
1090Die Forma dises Sacraments seind die gebreüch- 1091liche wort, die Christus selbs geben hat: »Dann das ist mein
1092leib.«247 Und abermals: »Dann das ist der Kelch meines bluts.«248
[Blatt: 18v ] 1093Unnd wo wir nun Christo und seinem wort sovil
1094zu geben, als wir sollen, so ist kein zweyffel, das, so bald als
1095die wort kommen zum Brot und zum wein, so bald wir- 1096det darauß das ware blut unnd der ware leib Christi 1097unnd wirdt die substantz brots unnd weins inn den wa- 1098ren leib Christi unnd blut verwandelt. Wer aber das leüg- 1099net, der zweifelt an Christi allmechtigkeit unnd schilt in
1100einen lügner.
1101Darumb soll man sich mit fleiß hütten, das wir
1102diß Sacrament nit unwirdig niessen, dann es ist geschri- 1103ben: »Wer unwirdig isset oder trincketz, der isset unnd
1104trincket ime249 das gericht unnd underscheidet nicht den
1105leib deß Herren. Derhalben seind under euch vil krancken
1106unnd schwachen unnd vil schlaffen.«250 Unnd es nemmen
1107diß Sacrament unwirdig alle die, so eintweders davon
1108anderst halten, dann sich gebürt, oder nicht warhafftig
1109büssen, Dann wie Sanct Augustin sagt: »So soll der sein
1110leben bessern, der das leben empfahen will. Dann wo er
1111sein leben nit enderte, so nimmet er das leben zum gericht
1112unnd wirdt durch das leben mehr verderbt dann gehey- 1113let, mehr getödt dann lebendig gemacht.«251 Darumb ist
1114hoch zu loben die gewonheit der Kirchen, die den men- 1115schen nicht ehe füret zu dem Sacrament deß Altars, er
1116sey dann zuvor durch das Sacrament der Buß gereini- 1117get.
1118Diß Sacrament hat krafft, uns zustercken inn
1119Geistlichem gute, welche krafft keine statt finden kan, wo
1120die reinigung von den sünden nicht vorher gangen ist. Und
1121hierinnen sollen wir den guten ärtzten folgen, die nit vor- 1122her ärtzney geben, die da stercken und krafft geben, ehe sie
1123die bösen feüchtigkeiten auß dem leib außgetriben haben.
1124Und wo sie das nit theten, so seind sie dem krancken mehr
1125schedlich dann nutzlich. Unnd so vil mehr man sich hüten
1126solle, das man nicht unwirdig diß Sacrament neme, also
[Blatt: 19r ] 1127vil mehr trostes empfahen die diß Sacrament wirdig und
1128Gottseligklich nemen unnd gedencken, das sie essen von
1129dem brodt, das von himel herab gestigen ist und gibt das
1130leben der welt,252 und bekommen hiedurch die ware Geistli- 1131che stercke wider alles böses.253
1133Die Sacrament, die wir nechst da oben gesetzt
1134haben, die bringen vil grossen und manigfeltigen
1135nutz dem menschen, da sie den alten menschen
1136von der schwacheit deß fleischs neu gebern oder
1137die neugebornen in der gnade, die sie empfangen haben, be- 1138stetigen254 oder die, so auß der gnaden gefallen sein, wide- 1139rumb inn die gnade einsetzen oder die wider eingesetzten
1140mit Christo vil stercker vereinigen, Zu welchem heilsamen
1141gebrauch den Sacramenten nicht mangelt die gnad
1142Christi, sonder die gnad wirdt vil mehr durch die Sacra- 1143ment als255 durch werckzeüg den leüten außgeteilt. Unnd
1144wiewol dise Sacrament, dieweil wir in disem leben seind,
1145allweg nützlich unnd so offt uns von nöten gebraucht
1146werden, Doch auff das der mensch inn seiner kranckheyt
1147nicht one besonder hilff mangel hette, Welche inn seiner ge- 1148fehrlichen zeit eintweder seinem leibe möchte zu hilff kom- 1149men oder sein seele stercken wider die feurige pfeil deß Sa- 1150thans,256 so ist eingesetzt die heilige ölung, darzu das gebett
1151der Kirchen kommen solle.257 Dise ölung haben erstlich die
1152Apostel gebraucht, welche auß befelh deß Herren außge- 1153schickt zu predigen das Evangelium, die Teüffel außzu- 1154treibenaa,258 unnd »salbeten mit öl die krancken und wurden ge- 1155sund«,259 Welche salbung one zweiffel Sacramentlich unnd
1156in geheimnuß, nicht als ein artzney oder leiblich gewesen ist,
1157zu welcher imm anfang deß glaubens auch die eüsserliche
[Blatt: 19v ] 1158gesundheit deß leibs als ein sonderlich zeichen der innerli- 1159chen gesundheit ervolgt ist, wie dann auch inn den andern
1160Sacramenten (den ungeübten glauben damit zubestetti- 1161gen) die innerliche krafft durch eüsserliche unnd greiffliche260 1162zeichen und mirackel erweißt wardeab. Aber yetzund bedarff
1163der alt unnd bevestigt261 glaub der zeichen nit, die man den
1164schwachen geben muß.
1165Den gebrauch aber diser heilsamen und heimlichen262 1166salbung, vom Herren erst gegründet, wie man sie außthei- 1167len solle, hat der Apostel Jacobus an tag geben: »Ist ye- 1168mand kranck under euch, der berüffe die Priester der Kir- 1169chen zu ime, auff das sie uber in betten und salben ine mit
1170öle im namen deß Herren, unnd das gebet deß glaubens
1171wirdet den krancken gesund machen und der Herr wirdet
1172in erleichtern.«263
1173Wie groß aber inn der Kirchen die zeügknuß dises
1174Bruders deß Herren sein solle? Ja auch diß gebot, das er
1175geben hat als ein Legat und Apostel Christi, das hat frei- 1176lich Christus so vest wöllen gehalten haben, als hette er
1177es selbst gethon. Darumb wer diß Sacrament veracht,
1178der veracht Christum selbst und sein gnad, welche er uns
1179durch dise heilige ölung gleich als dar reicht, und dise ver- 1180achtung ist sovil schedlicher, ye grösser die gefehrlicheit ist,
1181darinnen der kranck ligt, nicht allein seines leibs, sonder
1182auch seiner seelen, in welche gefehrlicheit in die gewalt der
1183finsternuß füren, seitemal sie inn den letsten zeiten deß le- 1184bens alle ire macht und gewalt versuchen, deß menschen
1185seligkeit außzuleschen, unnd understehnac sich, sein hertz mit
1186unglaublichen schrecken zuschwechen und zur verzweif- 1187lung zudringen.264
1188Zu dem lernet265 der Apostel Jacobus, das man dise
1189heilige ölung allein den krancken mittheilen solle, welliches
1190die andern Apostel auch also gehalten haben, doch nicht in
1191allen, Sonder allein inn den aller gefährlichsten kranckhei- [Blatt: 20r ] 1192ten und wo man sich deß abschids auß disem leben verse- 1193hen muß.
1194[Art. 20] Vom Sacrament der Priester
1195Weyhe.↑
1196Was aber den dienst der Kirchen belangt, nach
1197dem es ein sehr groß Ampt ist, so bedarffe es
1198dester mehr gab unnd gnad Gottes. Dann
1199ob wol alle Christen Priester seind, seytemal266 1200sie Geistliche Opffer Gott auffopffern und seinen namen
1201an allen orten nützlich anrüffen mügen267, so seind sie doch
1202gleich wol nicht alle Kirchen diener, sonder von anfang
1203der Kirchen biß hieher seind etliche außgesündert worden
1204zum dienst der Kirchen, die sich derselbigen ämpter ge- 1205brauchen. Unnd Gott hat dieselben also gescheiden, das
1206einer nicht alles kündte unnd das auch auß solcher ver- 1207mengten weyse kein unordnung erwüchse, »Dann Gott ist
1208nicht ein Gott der verwirrung.«268 Darumb ist nun diß Sa- 1209crament eingesetzt mit dem zeichen der auflegung der
1210hend und mit andern gebreüchen, die sich zu disem Sacra- 1211ment wol zimmen,269 auff das die, so zu den ämptern der
1212Kirchen geweyhet werden, empfahen gnad, dadurch sie
1213dieselben ämpter zuverwalten geschickt, tauglich und be- 1214quem270 wurden. Daher gehört der Spruch deß Apostels 1215zumadTimotheo: »Verachte nit die gnad, die inn dir ist, die
1216dir gegeben ist durch die weissagung mit auflegung der
1217hende deß Priesterampts.«271
1218Diß Sacrament der Weyhe steht inn disen wor- 1219ten Christi: »Wie mich mein Vatter gesendt hat, also sen- 1220de ich euch. Nemet hin den heiligen Geist; welchen ir die
1221sünde verzeihet, denae sollen sie verzigen sein.«272 Item: »Geht
1222hin inn die gantzen welt unnd prediget das Evangelium
[Blatt: 20v ] 1223allen Creaturen.«273 Item: »Geht hin und lernet274 alle Creatu- 1224ren und taufft sie.«275 Item: »Das thut zu meiner gedecht- 1225nuß.«276 Derhalben, wem die Bischöff inn disem allwegweren- 1226den herkommen und Succession der Kirchen die hende
1227auflegen unnd zu disen ämptern weyhen, so geben sie inen
1228gewalt, ir ampt außzurichten. Nun ist der gewalt zweier- 1229ley, nemlich deß Ampts und deß Gerichtszwangs. Under
1230das erst gehört das Ampt deß Göttlichen worts, die auß- 1231spendung der Sacrament unnd die ordnung der Kirchen
1232zu der erbauung. Under das ander Ampt fallet der ge- 1233walt deß Banns und die Büssenden von sünden zu ent- 1234binden. Die Orden aber und ämpter, welche die allgemei- 1235ne Kirchen erkennet, seind dise siben: Der Priester, Evan- 1236gelier, Epistler, Acoluthen, Leser, Beschwerer277 und Thür- 1237hüter. Welche ämpter, wie sie underscheiden seind, also
1238soll man sie als nötig unnd nützlich inn der Kirchen auß- 1239theilen, also das der ubel an der Christlichen Kirchen han- 1240delt, welcher dise ämpter verachtet und auffhebt.278
1242Gott hat im Paradeiß den Ehstand eingesetzt,
1243dardurch Man und Weib zu einer ewigen und
1244unzertrenten gesellschafft deß lebens zusammen
1245gegeben wurden nach dem wort deß Herren: »Darumb
1246wirt der mensch vatter und mutter verlassen und seinem
1247weib anhangen und werden sein zwey inn einem fleisch.«279
1248Und wiewol der Ehstand zu solcher engen gesell- 1249schaffte der menschen eingesetzt was, doch280 ist der under
1250dem gesetze der Vätter zweierley weise inn unordnung
1251gerathen von seiner ersten einsatzung. Ein mal, das einer
1252vil Weiber neme,281 und, wenn er sie genommen hette, möcht
1253er sie zu gelegner zeit durch den Scheidbrieff von sich las- [Blatt: 21r ] 1254sen,282 welches erst auß Gottes nachlassen erlaubt was und
1255dienet auff die geheymnuß der zukünfftigen zeit, also das
1256eben hierauß angezeygt würde, wie eyn man vil Weiber
1257hette, also solte Christus ime eyn Kirchen samblen so wol
1258auß der menge der Heyden als auß der Synagoga, und
1259das sie Christo dem Heylandt, so auß irem samen gebo- 1260ren werden solt, mit der fruchtbarkeyt viler Weiber die- 1261neten.
1262Den Scheydbrieff aber hat Moses dem volcke
1263umb irer hertzen hertigkeyt willen zugelassen,283 dann er hat
1264leichter geachtet, das eyn man eyn weib, wann er ir feind
1265ward, von sich liesse, als das er sie erwürget hette, auff
1266das er durch den mordt zukünfftigen heyraten ime eyn
1267weg öffnete.
1268Aber nach dem die volkommenheyt der gnaden
1269kommen ist und Christus alles immaf Himmel und Erden
1270verneuet,284 hat er auch den Ehstandt zu recht gebracht,
1271Da er sagt: »Der den menschen schuff von anfang, der
1272schuff eyn Menlein und eyn Weiblein und sprach: »Dar- 1273umb wirdet der mensch verlassen Vatter und Mutter
1274und seinem Weib anhangen, und es werden sein zwey inn
1275eynem fleysch.« Derhalben was Gott zusammen gefüget
1276hat, dasag soll der mensch nit scheyden.«285 und hernach: »Moy- 1277ses hat euch den Scheydbrieff erlaubt von wegen eures
1278hertzen hertigkeyt, von anfang aber was es nit also.
1279Darumb eyn jeder, der sein Weib verläßt (es were dann
1280umb der Hurerei willen) und nimpt eyn andere, der bricht
1281die Ehe.«286, welches der Apostel außlegt, da er spricht: »Denen,
1282die Ehelich sein, gebeüt nicht ich, sonder der Herr, das sich
1283das Weib von dem Mann nicht scheyde. Scheydet sie sich
1284aber, das sie ohne Ehe bleibe oder soll sich mit irem man
1285widerumb versünen.«287
1286Und dise sonderliche eygenschafften eyner Christ- 1287lichen Ehe werden durch clare Sprüch der schrifft er- [Blatt: 21v ] 1288weiset: Eyne, das die Ehe seie eyn zusammenfügung
1289zweyer alleyn, das ist eyns mannes mit eynem weibe.
1290Dann Gott spricht: »Es werden zwey sein inn eynem
1291leibe.«288 Und ist sollichen nit erlaubt, seinem Ehgemahel zum
1292nachtheyl eynem dritten den gewalt seines leibs zu ver- 1293günnen, dann der Apostel verbeüts, da er spricht: »Das
1294Weib hat nit ires leibs gewalt, sonder der Mann. Der- 1295gleichen der Mann hat nichtsah seines leibs gewalt, sonder
1296das Weib.«289 Die ander eygenschafft ist, das daß Band
1297der Ehe, eynmal zwischen zweyen zusammen verbunden,
1298durch keyne ferrer290 scheydung, sonder durch des eynen
1299theyls absterben alleyn soll und müge auffgelößt werden.291 1300Dann da Christus meldet, das man eyn Weib umb der
1301Hurerei willen lassen müg,292 wirdet durch dieselbig schey- 1302dung alleyn die beiwonung zu Bett und Tisch auffgeha- 1303ben, aber nit das Band der Ehe erlediget, Das also eyn
1304jeder, der sich zu eyner solchen gelaßnen verheirat, als mit
1305eynes anderen Eheweib den Ehebruch begeht.
1306Dieweil nun Christus den Ehestandt durch sein
1307gnad gebessert hat und etwas enger zusammen gebunden,
1308also das gleich wie Christus eyn eyniger Breütigam ist
1309seiner eynigen Braut, und das mit unzertrennlicher ver- 1310pflichtung, Also soll auch eyn Mann eynes Weibs Mann
1311sein, und das mit ewiger zusammenfügung, Gleicherwei- 1312se als Christus mit seiner eynigen Kirchen und gesponsen293 1313ewigklich verbunden ist.294 Darumb ist der Ehestandt nicht
1314alleyn eyn zusammenfügung Manns und Weibs, sonder
1315auch eyn Sacrament umb der gnade Christi willen, die
1316ir nimmermehr mangelt. Also soll der Mann sein Weib
1317lieben wie Christus sein Kirchen und solle die unzertrenn- 1318te gesellschafft erhalten, das er sich an eyner genügen las- 1319se und scheyde sich von der nicht ohne iren willen, außge- 1320nommen die ursachen, welche inn Göttlicher schrifft auß- 1321getruckt seindt.295 Und dieweil Gott durch seine gnaden
[Blatt: 22r ] 1322den Ehestandt erhellt und läßt in ime gefallen, wo sich
1323leütte darein begeben, so ist eyn hohes zeychen, das sie zu- 1324hoffen haben, das ire beiwonung für sich selbst gut unnd
1325Gott wolgefellig sei. Unnd wiewol der Ehstand für- 1326nemlich angefangen soll werden umb der Kinder zucht
1327willen, Yedoch wer Ehelich wirdt, Hurerei zuvermei- 1328den, der sündiget auch nicht. Dann sant Paul sagt:
1329»Eyn jeder hab sein Weib umb der Hurerei willen.«296 Dar- 1330umb ist das die krafft dises Sacraments, das die Ehleüt
1331wissen sollen, das sie nit auß menschlichem, sonder auß
1332Göttlichem gewalt zusammen kommen seindt und haben
1333die gnad empfangen, das inen das Ehlich beischlaffen nicht
1334zugerechnet als eyn Sünde, Das auch eyn Christ eyn
1335Heydnisch Weib, wann sie bei ime bleiben will, heyliget
1336und zeüget heylige, das ist Gott zugeeygnete kinder,297 dar- 1337durch er auch ewige treu seinem Ehegenossen haltet, dann
1338es seindt »zwey inn eynem fleysch«298, und dardurch auch eyn
1339glaubigs Weib »selig wirdet, durch kinder gebern, wann
1340sie bleibt imm Glauben und der liebe und der heyligung mit
1341zucht«299. Darumb kan es eyn ehrlicher Ehstand und inn ime
1342eyn »unbefleckt Beth«300 sein.
1343Und dieweil die Manicheer, Tatianer und En- 1344cratiten solches nicht gewüßtai, haben sie nicht gescheühet
1345den Ehestandt zustraffen, welcher mutwilligen boßheyt
1346Paulus der Apostel straffet, als seie sie von des Teüfels
1347lehr herkommen.301
1348Das band des Ehstandts ist ja dermassen unnd
1349hat solche krafft zubinden, das keyn Bandt menschlicher
1350vereynigung eyn menschen dem andern mehr und vester
1351verpflichtet. Welliches als Adam imm Paradeiß mercket,
1352hat er von dem Weibe, die Gott auß seiner Rippe
1353gemacht hette,302 also geredt: »Das ist eyn beyn auß meinen
1354beynen, eyn fleysch von meinem fleysch, deßhalben sie die
1355Männin genennt werden solle, weil sie auß dem Mann
[Blatt: 22v ] 1356genommen ist. Derhalben eyn mensch seinen Vatter und
1357Mutter verlassen und sich zu seinem Weib halten solle,
1358und es werden zwey inn eynem fleysch sein.«303
1359Darumb dieweil der Vätterlich gewalt diser
1360vereynigung des Ehstandts von rechts wegen weichen
1361muß, soll mann die nicht hören, die zu unsern zeitten
1362wöllen, das die Eh oder versprochne Heyrat widerumb
1363zertrennt werden und nicht gelten sollen, wo der Eltern
1364bewilligung nicht darbei geweßt ist. Hiemit wöllen wir
1365aber dem gehorsam nichts abziehen, den die Kinder iren
1366Eltern schüldig seindt, sonder wöllen nicht, das die El- 1367tern inn verhinderung oder trennung der Ehe iren ge- 1368walt mißbrauchen sollen. Weil wir aber doch der erbar- 1369keyt gemeß achten, das die Kinder sich nit verheyraten
1370sollen ohne rath unnd bewilligung irer Eltern, sollen sie
1371was inen diß falls zuthun gebüren wölle, durch die Pre- 1372diger fleissig vermanet werden.
1373Ob aber die Eltern inn disem fall macht haben
1374sollen, den ungehorsam irer Kinder mit vorhaltung der
1375Erbschafft oder zum wenigsten mit ringerung des hey- 1376rathguts und inn ajandere wegeaj zustraffen, mag hierinn
1377die ordenlich Oberkeyt, sovil sich gebürt, maß unnd ord- 1378nung geben.
1380Gleicherweiß als die Natur eingefürt hat die Re- 1381ligion, one welche keyne Heyden leben, Also auch
1382die Ceremonien, ohne welche die Religion nicht
1383kan noch pfleget volbracht werden.304 Und under
1384den Ceremonien haben die Heyden zu aller zeit das Opf- 1385fer als für die fürnemsten gehalten.305 Und wiewol die Hey- 1386den, wie Cyprianus bezeügt,306 die beschneidung als Tyran- 1387nisch und der Natur zuwider gescheücht, haben sie doch
1388anders Opffer nicht verworffen, sonder inn vilen stücken
[Blatt: 23r ] 1389dem natürlichen Gesetz gevolget und die werckzeüg der
1390versünung behalten, und seindt inn dem Gottes dienst, als
1391vihe zu opffern, das feyst307 anzuzünden und auff die Kir- 1392chen zugiessen, vor Gott eyn Glübdt zuthun und zubet- 1393ten, welchen die Natur den menschen eingepflantzt unnd
1394Gott von Himmel inn aller menschen gemüt gemeyn ge- 1395macht hat, beharret.308 Und haben also alle Heyden diß inn
1396gemeyn und als were es inen inn ire gemüt gehefftet, vest
1397gehalten, das sie eynhelligklich geacht haben, das alleyn
1398Gott gebüre der dienst eynes eüsserlichen Opffers.
1399Dann niemandt hat recht gedeücht, jemandt durch
1400eyn eüsserlich Opffer zu ehren, dann den, den er gewiß
1401darfür gehalten oder erdicht hat, das er eyn Gott sei,
1402und das diser Gottsdienst allt seie, beweiset der zweyer
1403Brüeder Caim und Abels Opffer, dann den ersten hat
1404Gott sampt seinen gaben verworffen und verstossen, Aber
1405des jüngern Opffer hat Gott genädig angesehen.309
1406Dise weise aber zuopffern hat Gott (»der da will
1407alle menschen selig machen«310) inn aller menschen hertzen ein- 1408gepflantzet diser ursach halben: Dann nach dem das gantz
1409menschlich geschlecht umb eynes menschen sünde willen
1410des zorns Gottes und der ewigen verdamnuß schüldig
1411gehalten ward,311 und war die verdamnuß dester schwä- 1412rer und gefährlicher, so vil sie von tag zu tag ir Sünde
1413mit sünden hauffeten312 unnd reytzten wider sich den gerech- 1414ten zorn Gottes.313 Da aber Gott nit wolte, das die, die er
1415geschaffenak hett, verderben solten,314 hat er dem menschlichen
1416geschlecht eyn Mitler und versüner verordnet, der unns
1417mit unserm Schöpffer versüneteal unnd stillete durch eyn
1418sonderlich Opffer den gerechten zorn Gottes. Derhalben
1419hat Gott auß grosser Liebe seinen Sun mit unserm
1420fleysch umbgeben inn die Welt geschickt, welcher unser
1421sünden auff sich genommen unnd sie an seinem Leib ans
1422Creütz getragen,315 Auch sich selbst für uns zum Opffer
[Blatt: 23v ] 1423dargeben316 und damit durch sein eygen blut, da er eynmal
1424inn das Heyligthumb eingangen ist, die ewig erlösung er- 1425langt hat.317
1426Durch dises aller theüristen Opffers gerüch ist
1427der Vatter erweychet, hat den zorn fallen lassen und die
1428menschen, die vor318 inn den sünden ersoffen, auch unreyn, un- 1429gerecht unnd der verdammnuß schüldig waren, jetzundt
1430durch das blut seines Suns abgewaschen, entbunden,
1431gerechtfertigt und mit ime versönet.319
1432Und dieweil dises eynigen Opffers krafft und ster- 1433cke nit alleyn der zeit, da sich Christus imm fleysch zu ey- 1434nem opffer hat dargegeben, gedienet hat, Sonder auch inn
1435sich alle zeit beschleüßt, So ist es genug gewesen, aller men- 1436schen sünden zuvertilcken, die von anfang der Welt gewe- 1437sen seindt und biß ans ende der Welt noch sollen geboren
1438werden.
1439»Dann Gott warhafftigklich inn Christo mit im320 1440selbs die Welt versünet hat.«321 Und: »Sihe das Lamb Gottes,
1441das die sünde der Welt hinnimpt.«322 Unnd: »Er ist die versü- 1442nung für unsere sünden, und nit alleyn für die unsern, son- 1443der auch für die sünden der gantzen Welt.«323 Nun begreifft
1444die Welt nicht eyner, sonder aller zeit menschen. Daher
1445wirdt Christus genannt eyn Lamb, das von anfang der
1446Welt getödtet ist,324 dann sein blut hat aller zeit von anfang
1447der Welt die sünden gereyniget.
1448Von disem Opffer, das alleyn gnug gewesen ist,
1449das gantze menschlich geschlecht zu erlösen, sagt sant Paul:
1450»Mit eynem Opffer hat er volkommen gemacht inn ewig- 1451keyt die geheyligten.«325 »Dann es ist das wolgefallen geweßt,
1452das inn ime alle völle wohnen solle unnd alles durch ine
1453versünet würde zu im selbst, und hat zu friden gestellt
1454durch das Blut am Creütz alles, was auff Erden unnd
1455immam Himmel ist«326, und hat im gefallen, »alles zu verneuern inn
1456Christo, was imm Himmel und uff erden ist.«327 Und imm Esaia [Blatt: 24r ] 1457sagt er: »Ich alleyn hab die Kälter getretten.«328 Unnd: »Von
1458seinen beülen und malen329 seindt wir geheylet worden.«330
1459Auff das aber dises so kräfftigen Opffers, welches
1460aller menschen heyl volkommenlich, gnugsam unnd uber- 1461reichlich erworben hat, alle menschen teylhafftig würden
1462und seinen nutz auff sich brechten, So hat Gott vonan an- 1463fang der Welt under dem Gesetz der Natur auß Gött- 1464lichem einsprechen inn der menschen hertzen die weise zu
1465opffern erweckt und hat baldt, da er das Gesatz gegeben,
1466manicherley Opffer angezeygt,
1467Welcher aller gebrauch nit der war, das sie die
1468menschen mit Gott versünen oder die seligkeyt verdienen
1469möchten, sonder das durch dieao eüsserliche Opffer eyn stä- 1470te gedächtnuß des künfftigen Opffers, inn welchem Gott
1471allen die erlösung zugesagt, inn den hertzen der menschen
1472erweckt, der Glaub bestätigt und seine frücht denen, die
1473da glaubten und inn die krafft des künfftigen opffers hoff- 1474ten, zugeeygnet würden unnd, so offt die menschen dises
1475Opffer begiengen, das sie mit dancksagung gedächten der
1476vilfältigen wolthaten, die sie täglich durch sein güte em- 1477pfiengen, auch irer seligkeyt, die sie durch den versproch- 1478nen versüner empfahen solten.
1479Derhalben hat Gott weder under dem Gesatz
1480der natur noch under dem Gesatz Moysi keyn Opffer für331 1481sich selbst gefallen, seitemal332 er offt bezeüget hat, das er der
1482dinge, die man imm Opffer, nicht bedürffte. »Wann mich hun- 1483gert« (sagt er), »so will ichsap dir nit sagen, dann der gantz
1484kreyß der Erden ist mein und alle sein völle. Meynst du, ich
1485wölle Ochssenfleyß essen und Bocksblut trincken?«333 Aber
1486so weit als dise sichtige334 Opffer des unsichtigen unnd zu- 1487künfftigen Opffers Christi geheymnußaq unnd bedeüttung
1488waren und dann jemandt inn dem Glauben des von Gott
1489verheyßnen versüners geopffert unnd volbracht dise eus- 1490serliche Opffer darumb, das er damit anzeygte den
[Blatt: 24v ] 1491Glauben inn den zukünfftigen Christum und brächte also
1492an sich die frücht dises heylsamen Opffers, des er jetz imm
1493Glauben geneüßt und mit vester hoffnung wartet335, und
1494erzeygte auch damit Got für solche wolthaten sein danck- 1495bar gemüt, warlich, dise Opffer waren Gott gefellig und
1496auch heylsam dem, der sie opffert, nicht durch ir eygne
1497krafft, sonder inn krafft des zukünfftigen opffers, welche
1498sie durch den Glauben dem, der sie volbracht, zueygneten.
1499Und uff das man die art der Opffer klar verstehe,
1500so ist nun eyn verdienstlich Opffer, welliches krefftig ist,
1501die sünden der menschen zutilcken, und hat die menschen,
1502so von Gott abgescheyden, auch seines zorns unnd der
1503verdamnußar schüldig waren, versünet und dem gantzen
1504menschlichen geschlecht die ewig seligkeyt unnd erlösung
1505verdient, nemlich diß heylsam Opffer Christi, dardurch
1506er, da er sich am Creütze für die sünde der menschen zum
1507Opffer dargeben, »inn ewigkeyt die geheyligten volkom- 1508men gemachet hat.«336
1509Welches verdienst nicht zunimpt, dann es ist volkom- 1510men, es wirdet auch nicht geringert oder außgeschöpfft,
1511dann es ist ewig, Daher auch die anderen Opffer disem
1512Opffer nichts zusetzen und sie verdienen auch durch sich
1513selbst nichts, sonder eygnen zu den glaubigen den nutz di- 1514ses eynigen337 Opffers und dienen zu erweckung und erhal- 1515tung in den hertzen der menschen dises einigen Opffers
1516gedächtnus und iren Glauben zu bestäten, auch Gott für
1517alle seine wolthaten danckbarkeyt zu erzeygen.
1518Es sein aber solcher Opffer, dardurch mann die
1519gnad an sich zeücht338, etliche allen Gesetzen gemeyn und al- 1520len menschen erlaubt, als da seind das Opffer eynes zer- 1521schlagen hertzens und gedemütigten Geysts, auch die töd- 1522tung des fleyschs, von wegen Gottseligs Lebens ange- 1523nommen, das Opffer der lefftzen339, des Gebets, der danck- 1524sagung und des lobs und was dergleichen mehr seind.
[Blatt: 25r ] 1525Es hat auch ein jegklich gesatz ettliche eigne Opf- 1526fer gehabt unnd zu verrichtung derselben etlich sondere
1527personen verordnet unnd die andern mit grossen tröwen340 1528und straffen, auff das sie solche opffer nit volbrächten, ab- 1529getriben.341 Dann kein gesetz wie auch keiner Heiden Religi- 1530on ist on opffer gewesen, sonder dise drey, das Gesetz, Prie- 1531sterthumb und opffer, sein zusammen gebunden unnd eins
1532volgt not halben dem andern nach.342
1533Also haben die frummen menschen, so under dem
1534gesetz der natur und von den zusagungen Gottes under- 1535wisen waren, im glauben ire opffer geopffert auff den zu- 1536künfftigen Heiland, dann sie wißten, das er kommen solte,
1537mit wellichem opffer sie anzeygen den glauben unnd die
1538hoffnung auff das künfftig heil, auch ire danckbarkeyt
1539für solliche wolthat, unnd begerten embsigklich, das inen
1540der verdienst desselbigen opffers, das sie künfftig hoffeten,
1541möchte zu hilff kommen. Dise weise haben die Heiden auß
1542heimlichem eingeben, so inn ire hertzen gepflantzt, nachge- 1543folgt unnd haben mit opffern versünen wöllen nicht den
1544rechten Gott, sonder den sie eintweders meinten, er were
1545Gott, oder den sie als für Gott erdichteten.
1546Da aber nun das Gesetz Moysi zu dem gesetz der
1547Natur kommen ist, hat er das nicht auffgehaben, sonder
1548besser gemacht unnd ettliche eüsserliche opffer eingesetzt,343 1549welche bedeüten solten das zukünfftig opffer Christi, Und,
1550so offt die Juden dise opffer volnbrachtenas, das sie dabey
1551mit dancksagung aller anderer wolthaten Gottes geden- 1552cken344 und damit auch die krafft deß zukünfftigen opffers
1553durch glauben, hoffen und betten an sich ziehen solten.
1554Christus aber, der nicht kommen ist, das Gesetz,
1555sovil die Natur und die sitten belangt, auffzulösen, sonder
1556vil mehr zuerfüllen,345 Da er sein neues Gesetze (dann er hie- 1557vor durch Hieremiam verheissung gethon346) inn die welt
1558einfüret, damit er solch sein Gesetz allein diß orts wider
[Blatt: 25v ] 1559den gemeinen gebrauch der vorgehnden Gesetz nit mang- 1560elhafftig oder unvolkommen bleiben liesse, so hat ers mit
1561einem sonderlichen opffer, deßgleichen auch mit einem Prie- 1562sterthumb begabt. Dann es war not nach deß Apostels 1563meinung, dieweil ein neues Gesetz kam, das auch ein neü- 1564wes opffer disem gesetz nachfolgen solle347 unnd das man
1565Priester als Diener dises opffers annemen müßte.348
1566Inn welchem ort deß Gesetzes, das warlich gut,
1567heylig unnd Gottselig ist,349 hat unser Herr Jesus Christus,
1568auff das er seiner Kirchen nichts manglen liesse, im letsten
1569Abendtmal, da er seinem Vatter gedanckt, das Sacra- 1570ment seines leibs und bluts eingesetzt unnd alsbald zwei- 1571erley breuch desselben befolhen, Nemlich das es von den
1572glaubigen als ein selige narung irer seelen genommen wur- 1573de: »Nemend hin« (sagt er) »und essend«350 Unnd das es auch zu
1574seines leydens gedechtnuß geopffert wurde, welches opf- 1575fers ampt er den Aposteln als des neuen gesetzes Prie- 1576stern bevolhen hat: »Das thut« (sagt er) »zu meiner gedächt- 1577nuß.«351
1578Gleich wie nun vor der zukunfft352Christi Gott den
1579vättern etliche gewisse opffer gegeben hat, dardurch sie die
1580gedechtnuß deß grossen opffers, deß sie zukünfftig erwar- 1581teten, inn iren hertzen erweckten, den glauben bestettigten353 1582und zueigneten inen desselben nutz durch glauben und bet- 1583ten, auch mit danckbarem gemüt der wolthaten Gottes
1584gedechten, also hat Gott seiner Kirchen ein reines unnd
1585heilsams opffer seines leibs und bluts under gestalt Brots
1586unnd Weins bevolhen, dardurch wir on underlaß die ge- 1587dechtnuß seines leibs und bluts, das für uns vergossen ist,
1588inn unserm hertzen verneueten und den nutz des blutigen
1589opffers, in welchem »er die geheiligten in ewigkeit volkom- 1590men gemacht hat«354, an uns brechten, dann das heißt solches
1591thun zu seiner gedechtnuß, nemlich mit danckbarem her- 1592tzen betrachten den todt deß Herrn und durch die gedecht- [Blatt: 26r ] 1593nuß und verdienst seines leidens den vatter bitten, das er
1594uns wölle gnedig sein.
1595Das ist das rein und heilsam opffer, ein widerge- 1596dächtnuß deß einigen355 opffers, dardurch allen menschen
1597heil erworben ist, und bedeütet nit allein, sonder begreifft356 1598auch warhafftig die warheit deren dingen, so durch die
1599opfferung manicherley opffer etwa bedeütet worden sein,
1600unnd nemlich ists eben die Hostia deß leibs unnd bluts
1601Christi, die auch am Creütz geopffert ist, und kein andere,
1602auch das selbig Lamb und kein anders, und beider orten
1603ein Christus,357 der aber dazumal blutiger und leidender wei- 1604se geopffert worden ist, durch welches opffer er allen glau- 1605bigen die vergebung der sünden unnd die erlösung gnug- 1606sam erlangt hat. Aber nun opffern wir denselben under
1607einer geheimnuß auch unblutiger und unleidender weyse,
1608nicht das wir dardurch vergebung der sünden unnd das
1609heil unser seelen nun aller erst verdienten, sonder das wir
1610die gedechtnuß deß leidens Christi betrachten und zu ge- 1611müt füren, Gott dancken für das heil, das uns am creütz
1612erworben ist, und alda uns zueignen die verdiente verge- 1613bung der sünden und die erlösung durch glauben und hertz- 1614licheat andacht.
1615Diß heilsamau opffer hat Malachias im Geist gese- 1616hen, da er spricht: »Ich hab kein gefallen an euch, sagt der
1617Herr Zebaoth, unnd will keine gab annemen von eueren
1618henden, dann vom auffgang der Sonnen biß zum nider- 1619gang ist groß mein namen under den Heiden und an allen
1620orten wirdet geheiliget unnd geopffert meinem namen ein
1621reines opffer,«358 Welche Prophecey nicht kan von den Geist- 1622lichen opffern allein verstanden werden, welche keines ge- 1623setzes eigen, sonder allzeit allen menschen gemein gewesen
1624und seind mit den alten opffern alwegen vermischt beliben,
1625aber es wirdet gnugsam erwisen auß deß Propheten wor- 1626ten, das er redet von dem opffer, welches nach auffhebungav [Blatt: 26v ] 1627der alten opffer an ir stadt volgen und kommen solte, der- 1628halben dann dise wort recht verstanden werden von dem
1629aller heyligsten opffer Christi, gleychwol nicht von dem,
1630da er sich am Creütz für die sünde deß menschlichen ge- 1631schlechts geopffert hat (dann das nicht under den Hei- 1632den noch an allen orten, sonder allein inn Judea vollendet
1633worden), sonder von dem opffer, das die Kirchen, auß den
1634Heyden versamlet, durch den umbkreiß der gantzen welt
1635opffert zu gedechtnuß deß Todts deß Herren unnd sein
1636krafft inn die glaubigen außzugiessen. Unnd dises Spruchs
1637klarer verstand359 wirdt durch der alten Vätter zeügknuß
1638bestetigt:
1639Dann Ireneus spricht: »Er hat das Brot, so von
1640natur war, genommen und hat gedanckt, sprechend: »Das
1641ist mein leib.«360, Deßgleichen auch den Kelch, welcher ist nach
1642der Creatur, welche bey uns ist, und hat bekent, es sey sein
1643blut, und hat geleret deß neuen Testaments ein neu opf- 1644fer, welches die Kirchen von den Aposteln empfangen und
1645opffert es Gott inn der gantzen weiten welt, von welchem
1646Malachias auß den zwölff Propheten also hat geweissa- 1647get: »Vom auffgang biß zum nidergang wirdet mein nam
1648gepreiset under den Heiden unnd wirdt ein rauch opffer
1649geopffert meinem namen und ein rein opffer.«361«362
1650Augustinus sagt: »Es wissens, die es lesen, was Mel- 1651chisedech herfür getragen hat, da er Abraham segnet, und
1652so sie deß teilhafftig sein, so sehen sie, das yetzt eyn solch
1653opffer Gott durch die gantz welt geopffert würdet, daher
1654eyn anderer Prophet sagt zu dem Israhel nach dem
1655fleisch: »Ich hab kein gefallen an euch«363 etc.«364
1656Ambrosius zeüget also von disem opffer deß ne- 1657uen Gesetz: »Zuvor ward ein Lamb geopffert oder ein
1658Kalb, yetzt wirdet Christus geopffert, als neme er sein
1659leyden wider an sich, und opfferet sich selbst als ein Prie- 1660ster.«365
[Blatt: 27r ] 1661Chrysostomus: »Opffern wir nicht alle tag? Ja, wir
1662opfferen, aber wir thun es zu gedechtnuß seines Todts
1663und diß ist eyn einiges366 opffer, nit vil. Wie ist es aber eyn
1664einiges opffer und nit vil? Darumb das dises opffer ein- 1665mal geopffert, ist es inn das heiligthumb der heiligen ge- 1666opffert worden und diß unser opffer ist eyn exempel deß
1667creützopffers und dasselbig unser opffer opffern wir teg- 1668lich, und nicht heüt ein anders Lamb, morgen auch ein an- 1669ders, sonder allwegen367 das einig Lamb.«368
1670Athanasius sagt: »Christi Priesterthumb ist ewig,
1671dann alle tag durch die diener Gottes ein opffer geopf- 1672fert wirdet, bey wellichem Christus der Priester und das
1673opffer ist.«369
1674Das aber Christus diß opffer, welliches er seiner
1675Kirchen zuthun bevolhen hat zur gedechtnuß seines todts,
1676zuvor selbst geübt und sich selbst awinn demaw Abendtmal un- 1677der der gestalt Brots unnd Weins dem Vatter geopf- 1678feret habe, das beweysen grosse zeügen, under wellichen
1679ist David, der genugsam anzeiget, da er Christum einen
1680Priester heißt nach der ordnung Melchisedech,370 das Chri- 1681stus durch das opffer Brot und weins die figur, welcheax in
1682Melchisedech vorgegangen, erfüllet hab. Davon der hei- 1683lig Martyrer Cyprianus schreibt also: »Welche ordnung ge- 1684wißlich von dem opffer kompt unnd daher fleüßt, das
1685Melchisedech was der höchst Priester Gottes und das er
1686Brot und wein geopffert und Abraham gebenedeiet hat.
1687Dann welcher ist mehr ein Priester deß höchsten Gottes
1688als unser Herr Christus Jesus, der Gott dem Vatter ein
1689opffer geopffert, und eben das, so Melchisedech geopffert
1690hat, das ist Brot und wein, nemlich sein leib und sein blut.«371 1691Und bald darnach sagt er also: »Wie im ersten buch Moysi 1692geschriben ist, auff das der segen deß Priesters Melchise- 1693dech an dem Abraham recht möcht geübt werden, so geht
1694zuvor372 die gebildnuß373 deß opffers, nemlich im Brot und wein
[Blatt: 27v ] 1695verordnet, welches der Herr Christus erfüllet unnd auff- 1696gericht, und hat Brot und den Kelch mit wein vermischt
1697geopffert, und dieweil er ist die volkommenheit, hat er er- 1698füllet die warheit der zuvor bedeütteten gebildtnuß oder
1699figur.«374
1700Arnobius redet von Christo: »Also ist er durch die
1701geheimnuß Brodts unnd Weins ein Priester worden inn
1702ewigkeit nach der ordnung Melchisedech, welcher allein
1703under den Priestern Brot und wein geopffert hat, da Abra- 1704ham mit sige wider heim keret von der schlacht.375«376
1705Damascenus sagt: »Mit Wein und brot hat Mel- 1706chisedechAbraham von der schlacht der frembdlingen em- 1707pfangen,377 der da war ein Priester Gottes deß aller höch- 1708sten. Unnd diser Tisch hat den Geistlichen tisch prefigu- 1709riert, gleich wie der Priester gäntzlich die prefigurierten
1710bildtnuß deß waren Priesters Christi getragen unnd be- 1711deütet hat, dann er spricht: »Du bist der Priester nach der
1712ordnung Melchisedech.«378«379 Diser zeügknuß unnd dergleichen
1713vil findet man in Hieronymo ad Evagrium,380 bey Augusti- 1714no de doctrina Christiana lib. 4. cap. 21.,381 bey Ambrosio 1715de Sacramentis lib.[er] 4,382 bey Chrisostomo383 unnd Theophi- 1716lacto.384
1717Auß disen gezeügknussen der heiligen Schrifft und
1718der heiligen Vätter erkennet die ayallgemeine Christlicheay 1719Kirch zweierley opffer, die inn der Substantz eins seind,
1720aber inn der weyse zu opffern gantz underschidlich, Das
1721ein am Creütz, ein blutopffer, Das ander im Abendtmal
1722under gestalt Brots und weins, inn welchem er, Christus,
1723als der rechte Priester nach der ordnung Melchisedech sei- 1724nen leib und blut dem Vatter geopffert unnd hat damit
1725auffgericht ein ewigs opffer deß neuen Testaments, wel- 1726ches er auch den Aposteln unnd iren nachfolgern, das sie
1727es zu seiner gedechtnußaz biß ans ende der welt thun sollen,
1728befolhen hat.
[Blatt: 28r ] 1729Und gleich wie die weyse dise beide opffer zu opf- 1730fern underschidlich, Also ist auch der gebrauch underschi- 1731den. Dann durch sein Blutopffer hat Christus vom Vatter
1732die versünung der gantzen welt unnd die vergebung der
1733sünden und ein volkommene erlösung aller ding erlangt.
1734Das ander opffer aber ist zu gedechtnuß deß Blutopffers
1735eingesetzt unnd der Kirchen bevolhen, das wir dardurch
1736Christum one blut und one leyden dem Vatter fürstellen,
1737nicht das wir damit vergebung der sünden unnd die erlö- 1738sung von neuem verdienen, Sonder das wir sie, wie sie
1739am Creütz verdient ist, durch den glauben unnd andacht
1740uns gut und nutz machen, unnd folgen hierinnen dem be- 1741felch Christi, der uns befolhen und geheissen hat, das wir
1742das thun zu seiner gedechtnuß, das ist, Das wir durch die
1743gedechtnuß und verdienst seines leydens den Vatter umb
1744unser versünung und vergebung der sünden, umb unserer
1745Seelen heil, auch umb erhaltung unserer baleibe, güterba und
1746alle wolfart anrüffen und bitten sollen.
1747Bißher ist bewisen, auß was grund und zeügknuß
1748das opffer deß Altars vest bestehe. Nun soll auch ein we- 1749nig von seinem gebrauch vermeldet werden.
1750Inn der haltung dises opffers deß Altars werden
1751mit einander eingemenget das lob Gottes, deß glaubigen
1752volckes gebete und dancksagung, auch die Lectiones385 der
1753heiligen Schrifft. Darumb wirdt es auch recht genant ein
1754opffer deß lobs, der dancksagung und deß gebetts. Unnd
1755mit disem gebrauch erweiset die allgemein Kirchen das ex- 1756empel Christi, welcher im opffer deß Abendtmals vil gebet
1757zu seinem Vatter gethon hat für die erhaltung der Kirch,
1758die er auff der erden verlassen wurde,386 Unnd hat endtlich
1759mit lobgesang und dancksagung die geheimnuß deß Abendt- 1760mals gentzlich beschlossen.387
1761Zu dem so helt die Kirch in volbringung dises opf- 1762fers deß Altars nach anzeigung deß heiligen Augustini388 [Blatt: 28v ] 1763mit grossem fleiß unnd gantz volkommenlich die ernstliche
1764vermanung Pauli, darinnen er vor allen dingen haben wil,
1765das man »flehen, gebet, fürbitt und dancksagung thun sol- 1766le für alle menschen, für die Künig und für alle Oberkeit,
1767auff das wir still und gerüwigklichbb leben mügen inn aller
1768Gottseligkeit und züchtigem wandel.«389 Und volnbringt al- 1769so die Kirch vil flehens vor, und eh man das, so auff deß
1770Herren Tisch ist, anhebt zu benedeien. Sie bittet auch, wann
1771mans benedeiet und heiliget. Sie thut auch fürbittungen,
1772wenn das volck gesegnet unnd der barmhertzigkeit Got- 1773tes inn seinen gewalt befolhen wirdet.
1774Und wann das alles geschehen und gehandelt und
1775das Sacrament empfangen ist, so wirdet es alles mit
1776dancksagung beschlossen. Besihe Augustinum inn obbe- 1777melter390 Epistel, da wirdest du die weyse diß opffers deß
1778Altars, wie es yetzt inn der Kirchen gehalten wirdt, klär- 1779lich also finden.391
1780Uber das alles so findet man, das alle Christen
1781leüte aller zeit dise weise angenommen und bestettigt ha- 1782ben, die einhelliger meinung alle bezeügen, das man in der
1783haltung diß opffers gebet und dancksagung gehalten und
1784die Hostiam mit herrlichen gebetten gebenedeiet hab, da- 1785von du lesen magst Chrisostomum uber Matthaeum Ho- 1786mil.[ia] 83.,392 Im buch vom ampt der Priester, lib.[er] 30;393Basilium
1787Magnum vom heiligen Geist, cap. 27;394Theophilact.[um] cap.
178814. Marci;395Gregorium epist. 63. an Johannem, Bischoff
1789zu Syracusa;396Ambros.[ium] von Sacramenten lib.[er] 4, cap. 5,397 1790der auch den Canonem, deß sich yetzt die Kirch gebraucht,
1791fast von wort zu wort hin und wider inn seinen Büchern,
1792die er geschriben hat, erzölt unnd meldet.398
[Blatt: 29r ] 1793[Art. 23] Von der gedächtnuß der Heyligem imm
1794Opffer der Meß und von irer Fürbitt,
1795so darinn begert wirdet, Auch kürtz- 1796lich von anrüffungbc der Heyligen.↑
1797Dieweil wir dann inn disem Opffer der Meß der
1798unermeßlichen wolthat Christi gedencken, dar- 1799inn er sich selbst für seinen gantzen Geystlichen
1800Leib, das ist für aller Glaubigen heyl und ge- 1801deihen, zum Opffer gemacht hat, also das daselbst nach
1802des Herren Exempel und der Apostel ermanung für das
1803gedeihen der gantzen Kirchen Gebett zu Gott außgegos- 1804sen und für alle seine wolthaten dancksagung geschehen
1805sollen, so sammlet die Kirch inn ir selbst alle ire glider zusam- 1806men und gedenckt auch deren, welche von diser Welt ab- 1807geschiden bei dem Herren leben, und sonderlich fasset sie
1808zusammen mit danckbarer Ehrwirdigkeyt die Gott ge- 1809liebten Heyligen und dancket Gott für sie, das er sie, nach
1810dem sie von Natur schwach gewesen, durch krafft seiner
1811gnad also gesterckt hat, das sie die gebrechen des fleyschs
1812überwunden und wider die sünde, den Teüfel und Tod
1813nicht durch ire, sonder durch Gottes krafft starck mit
1814mannlichem399 fechten die Krone der gerechtigkeyt vor dem
1815gerechten Richter erlangt haben.400 Wie alt aber dise
1816dancksagung für die Heyligen und das dise gewonheyt
1817durch die gantzen Kirchen außgebreytet seie, das magstu
1818lesen bei dem Dionysio Areopagita;401Cipriano lib. 3., Epi- 1819stola 6.;402 lib. 4., Epistola 5.;403Augustin.[o] de civitate bdDei lib.[er]bd 18208., cap. 27.;404 li.[ber] 22., cap. 10.;405 contra FaustumbeManichaeum lib.[er]be 182120., cap. 21.406
1822Aber nicht alleyn ehren wir die Heyligen und dan- 1823cken Gott für sie, sonder wir begeren auch, das wir
1824durch ir fürbitt und verdienst inn allen dingen durch den
1825schutz Göttlicher dingen mögen bevestiget werden, unnd
[Blatt: 29v ] 1826wir glauben recht, das sie als eyner gemeynschafft Bür- 1827ger und eyns leibs glider auch mit eynem Geyste unnd
1828bande der lieb mit uns verbunden sein, auch unserer se- 1829ligkeyt begeren und mittleiden mit unserm unfall407 haben,
1830und derhalben für all unser not bei dem gemeynen408 Gott
1831Vatter durch Jesum Christum unnser aller gemeynen
1832Mittler bitten, darzu sie dann das recht der gemeyn- 1833schafft, damit sie uns verwandt seindt, und auch das Ge- 1834bot bewegt: »Bittet«, sagt Jacobus, »für eynander, das
1835ir selig werdet.«409 Es vermanet und eingibt inen auch solches
1836die liebe, die sie zu unns tragen, unnd, dieweil sie jetzt bei
1837Gott sicher und von allen schwachheyten und gebrechen
1838erledigt410 leben, mügen sie es one verhinderung wol thun.
1839Das sie auch solchs imm ewigen leben thun, wissen wir auß
1840gewisser zeügknuß der Schrifft, da Onias gesehen wir- 1841det, dasbf er die hende außstreckt und bittet für das volck,
1842und da gesehen wirdt eyn ander mann inn alter und ehren
1843wunderbarlich, von dem gesagt wirdt:411 »Der ist eyn liebha- 1844ber der Brüeder und des volcks Israhel, der ists, der vil
1845bettet für das volck und für die gantze Statt Jerusalem,
1846der Prophet Hieremias.«412 Und an eym andern ort bettet
1847der Engel für die Statt Juda also: »Herr Zebaoth, wie
1848lang wilt du dich über Jerusalem unnd über die Statt
1849Juda nicht erbarmen, über die du zornig bist?«413
1850Also erfordern wir nun inn disem Glauben eben
1851so wol der verstorbnen Heyligen Gebet, die bei Gott le- 1852ben, für uns als deren, die mit uns noch imm fleysch leben,
1853und sprechen sie an mit irem Namen, das sie für unns bit- 1854ten, und zweiffeln nit, das der, welcher alle ding vermag,
1855leichtlich kan zuwegen bringen entweder durch den dienst
1856der Engel oder durch eyn andere weiß und weg, der im
1857gefelt, das die Heyligen unser bitten erfaren, welcher
1858gleich wol auch gibt und verleihet, das sich die Engel freu- 1859en, wann sie erkennen imm Himmel die bekerung des sünders.414
[Blatt: 30r ] 1860Sovil aber den verdienst der Heyligen belanget,
1861sagen wir nit, das die verdienst der Heyligen gleich seind
1862den verdiensten, die wir inn Christo finden. Der, als er
1863sich selbst für uns dargeben unnd sein Blut für uns ver- 1864gossen, hat er eyn volkommen versünung der welt mit Gott
1865verdienet und erworben. Aber die Heyligen haben ire ver- 1866dienst, dardurch sie selbst selig worden seindt unnd unns
1867zu hilff kommen, auß dem leiden Christi als dem Brunnen
1868aller seligkeyt und alles verdiensts geschöpfft. Dann wenn
1869wir die schärpffe Göttlicher gerechtigkeytbg ansehen wöllen,
1870So weren keynem Heyligen seine werck, sie weren so tu- 1871gendtsam als sie immer möchten, genugsam gewesen zu
1872seiner selbst seligkeyt, wie dann geschrieben steht: »Vor dei- 1873nem angesicht wirt keyn lebendiger mensch gerechtferti- 1874get.«415 Unnd das wort Christi: »Wann ir schon thut al- 1875les, was euch gebotten ist, so sprechet, wir seindt unnütze
1876Knecht.«416 Und diß Pauli: »Es seindt die leiden diser zeit
1877nicht wirdig der zukünfftigen herlichkeyt, die inn uns solle
1878geoffenbaret werden.«417 Aber auß barmhertzigkeyt unnd
1879miltigkeyt Gottes und auß der Gnad Christi seindt die
1880verdienst der Heyligen nicht alleyn inen zu irer seligkeyt
1881fürstendig418, sonder auch uns zum schutz unnd Göttliche
1882gnad zuerlangen nützlich. Dann Gott erfüllet inn inen
1883nach barmhertzigkeyt, das er warhafftig hat zugesaget,
1884da er spricht: »Ich bin Gott, der starck Eiferer, der da
1885heymsuchet der Kinder missethat inn das dritt unnd
1886viredt geschlecht deren, die mich hassen, und beweiß barm- 1887hertzigkeyt inn tausendt denen, die mich lieben unnd hal- 1888ten meine Gebot.«419 Also seindt Abrahams des verstorb- 1889nen verdienst seinem Sune Isaac zu trost kommen;420 unnd
1890da Jacob seine nachkommen inn der Religion underwi- 1891sen, hat er sie gelernet421, das sie seinen unnd seiner Vätter
1892Namen uber sich anrüffenbh sollen,422 welches auch Moses 1893mit vollem vertrauen gethon hat, da er sagt: »Ich bitt,
[Blatt: 30v ] 1894laß deinen zorn ruwen unnd sei genedig der boßheyt dei- 1895nes volcks, Gedenck an Abraham, Isaac und Israhel,
1896deine knecht.«423 Also umb der gnad willen Davids, so eyn
1897mann nach dem willen des Herrn was, haben all seine
1898nachkommen der gnaden Gottes inen zu gut offtmalen
1899empfunden.424
1900[Art. 24] Von der gedächtnuß der ver- 1901storbnen inn Christo.↑
1902Unser Herr Jesus Christus, da er nach dem wil- 1903len seines Vatters eyn seliges Opffer, die mensch- 1904en zu erlösen, sich selbst, ans Creütz gehefftet, hat
1905er alle die, so dises sein Opffer, das von anfang
1906der Welt zum heyl der menschen verordnet worden, mit
1907Glauben unnd begirden vorhin gefaßt hetten oder inn
1908künfftigen zeiten mit Glauben annemen würden, als sei- 1909ne glider inn sich selbst versammlet unnd gewöllt, das der
1910nutz seines leidens an alle die zu gleich, welche seines Leibs
1911glieder jemals worden seindt, komme, Derhalben die
1912Kirch, wann sie dises gemeynen Opffers gedächtnuß wi- 1913derholet, all ir glider samentlich zusammen rüffen unnd
1914keynem von disem Opffer außschliessen solle, der nach
1915des Herren gnedigen willen der nutzbarkeyt dises Opf- 1916sers fähig ist. Darumb wie die Kirch zuvor der Heyli- 1917gen gedacht hat, also auch füret sie ein die gedächtnuß
1918der andern Christen bei dem Opffer des Altars, welliche
1919sie imm waren Glauben Christi von hinnen gescheyden
1920sein Gottseligklich glaubt, von denen sie doch nit gewiß
1921ist, ob sie genug gereynigt und außgefegt von hinnen ab- 1922gescheyden seindtbi, wiewol sie eyn andere gedächtnuß helt
1923der heyligen und eyn andere deren, die imm schlaff des fri- 1924dens ruwen, Der ersten also, das wir nicht fur sie bitten,
1925»sonder vil mehr, das sie für uns bitten, das wir inn iren
[Blatt: 31r ] 1926fußstapffen wandlen«425, der andern aber, das wir den ge- 1927meynen Herrn für sie bitten, das Gott allen denen, die inn
1928Christo schlaffen, verleihen wolte das ort der erquickung,
1929des liechts und des fridens durch Christum, unsern Hern.
1930Und das wir die, so vor uns imm zeychen des Glau- 1931bens hingangen sein, von der mitgeniessung unnsers Ge- 1932bets nichts außschliessen, das erfordert von unns die art
1933der gemeynschafft, welche wir mit allen Heyligen beken- 1934nen. Dann ob sie wol irer leibe halben von unns abgesün- 1935dert sein, so hangen sie doch gleich wol an uns mit Geyst- 1936licher verbündtnuß und werden mit uns inn eynem Geyst
1937als eynes leibs glider verbunden und hangen an uns ver- 1938knüpfft durch das band der liebe, und kan sie der natür- 1939lich Todt von der gemeynschafft des Geystlichen leibs
1940Christi nicht abschneiden noch scheyden.
1941Und dieweil uns der Herr eyn solche weise zubet- 1942ten fürgebildet hat, das niemandt solle alleyn für seinen,
1943sonder als eyn Bürger der grossen gemeynschafft für al- 1944ler menschen nutz betten,426 und gebeüt uns durch den Apo- 1945stel, das wir für eynander bitten sollen, das wir selig
1946werden,427 so were es eyn grosse grausamkeyt wider seine
1947mitgenossen unnd eyn erschrecklicher frävel wider den
1948Herrn, so jemandt die inn Christo verstorben seindt, von
1949der mitgeniessung unsers Gebets außschlusse, das doch
1950die Heylig Schrifft niendert428 gebeüt429 unnd die art der
1951Geystlichen gemeynschafft, welche wir mit allen Heyligen
1952bekennenbj, eygentlich verbeüt.
1953So kan mann mit grossen und glaubwirdigen ge- 1954zeügknussen gnugsam beweisen, das dise durch die gantze
1955Kirchen außgebreyttet gewonheyt, das mann bei dem
1956Opffer des Altars auch für die verstorbnen fürbitt hal- 1957tet, auß angebung430 und Tradition der Aposteln hergeflos- 1958sen seie. Dionysius Ariopagita imm Buch Ecclesiasticae
1959Hierarchiae schreibt also vom Gebete, das mann für die
[Blatt: 31v ] 1960Todten thun soll: »Ist der brauch auff uns kommen von
1961den himlischen Fürsten«431, das ist von den Aposteln. Da er
1962dann die gantz weise diser Gebete ordenlich und klar auß- 1963gelegt: »Diß Gebeet« (spricht er) »bittet die Göttlich gütig- 1964keyt, das sie wölle dem verstorbenen die sünde verzeihen,
1965welliche er auß menschlicher schwachheyt begangen hat,
1966unnd wölle ine stellen inns liecht unnd an das ort der le- 1967bendigen.«432
1968Chrisostomus schreibt zum volck zu Antiochien:
1969»Es ist nicht on ursach« (spricht er), »das dise ding von den
1970Aposteln geordnet sein, das inn den treffenlichen geheym- 1971nussen volnbracht werd die gedächtnuß der verstorb- 1972nen. Dann sie wissen, das inen darvon vil nutz ervolgen
1973kan. Dann wann das volck steht mit außgereckten hen- 1974den unnd wirdt das treffenlich Opffer fürgehalten, wie
1975solten wir Gott nicht erbitten, wann wir für sie bitten?«433
1976Damascenus imm Sermon von denen, die imm glau- 1977ben von hinnen abscheyden: »Die Aposteln« (sagt er), »die Jün- 1978ger des Seligmachers, die den gantzen kreyß der Erden
1979gewunnen haben mit Predigung des Worts des Lebens,
1980das sie mit iren Augen gesehen, die haben gebotten, das
1981mann inn den treffenlichen und lebendigen Sacramenten
1982deren gedencken soll, welche imm Glauben entschlaffen sein,
1983welches biß her vestigklich und auch one widersprechen
1984helt die Apostolische und allgemeyn Kirch Christi und
1985Gottes, von eynem ort der Welt biß zum andern, von
1986derselben zeit an biß auff disebk stundt unnd biß blans endebl 1987der Welt.«434
1988Augustinus sagt, »mann solle nit laugnen, das der
1989verstorbnen Seelen durch die Gottseligkeyt der lebendi- 1990gen erleüchtet werden, wann für sie das Opffer des
1991Mitlers geopffert wirdet oder geschehen Almusen für sie.
1992Dann sie habens hie auff Erden verdient, das inen diß zu
1993nutz kommen soll.«435
[Blatt: 32r ] 1994Sihe deßgleichen bei Epiphanio lib.[er] 3. contra hae- 1995reses;436Tertulia.[num] ad uxorem437 et de Corona militis;438Ambro- 1996sium in oratione pro Imperatore Theodosio439 et de exces- 1997su fratris,440 item lib.[er] 2. Epistola.[rum] ad Faustinum;441Cipria- 1998num lib.[er] 1. Epistola.[rum] 9;442Bernhardum in Cantica sermo- 1999ne 66.443
2000Nach diser gedächtnuß der Todten unnd wann
2001nun die Kirch widerumb das gemeyn heyl der lebendigen
2002dem genedigen Gott bevohlen hat, So werden die ande- 2003re Gebete zu würdiger bereytung, die aller heyligste Eu- 2004charistien zu empfahen, gezogen,444 welcher theyl der Meß
2005fürnemlich den jhenigen dienet, so gegenwertig sein und
2006die aller heyligisten Eucharistien entweders Sacrament- 2007lich oder auffs wenigest Geystlich niessen,445 und nicht inn
2008gemeyn.446 Dann wie keyner für den andern getaufft wer- 2009den mag, also kan auch keyner für eynen andern das Sa- 2010crament nützlich empfahen. »Wann nuhn das Sa- 2011crament außgetheylt und alle ding, wie sichbm gebürt, ge- 2012handelt worden sein, so beschleüßts alles« (wie Augusti- 2013nus sagt) »die dancksagung.«447
2014[Art. 25] Von der Communion, wie sie beim
2015Opffer der Meß gehalten werden soll.↑
2016Und hie wer es nutz und gut, wann diß aller war- 2017hafftigist und sonderlich Opffer geopffert würd,
2018das mann den alten gebrauch448 der Kirchen wider- 2019umb einbrächte,449 da nicht alleyn der Priester, der
2020da opffert, für sich selbst, sonder auch die Diaconi und an- 2021dere Diener der Kirchen, die an den tagen der hohen Fest
2022als gezeügen eynes so grossen Opffers und mithelffer der
2023notwendigen heyligen ämpter darzu gebraucht werden,
2024das sie sich theylhafftig machten der empfahung des leibs
[Blatt: 32v ] 2025und bluts unsers Herren Jesu Christi, wie inen die auff- 2026setzung450 der Canonen ernstlich gebotten haben.451
2027Uber das sollen auch alle gleübigen, so zu disem
2028Opffer unsers Mittlers und die gedächtnus des Todts
2029des Herren und unser erlösung zu betrachten zusammen
2030kommen, fleissig ermanet, erinnert und aufferweckt452 wer- 2031den, das sie nach vorgehender erforschungbn, Beicht unnd
2032Absolution die gnad der allerheyligsten Communion auch
2033empfahen und sich mit fleiß und andacht gewenen, der
2034allerheyligsten niessung der Eucharistien mit dem Prie- 2035ster offt und vil theylhafftig zuwerden.
2036[Art. 26] Von den Ceremonien und ge- 2037brauch der Sacramenten.↑
2038Die alten Ceremonien, so bei dem Sacrament der
2039Tauff gebraucht werden, sollen alle bleiben, nem- 2040lich Exorcismus, das widersagen,453 bekanntnuß des
2041Glaubens, das Crisma,454 das öle, unnd anders,
2042dann sie wol dienen, die krafft dises Sacraments anzu- 2043zeygen und zubedeüten.
2044Item inn den alten Ceremonien, so die allgemeyn
2045Kirch bei der Messe gebraucht, soll mann nicht endern,
2046dann sie seindt alle zu dem, das mann inn der Meß hand- 2047let, gantz bequem.455
2048Und sovil den gebrauch dises heyligen Ampts an- 2049geht, sollen inn eyner jeden Statt, auch inn eyner jeden
2050Kirchen (ob456 mehr als eyne darinn weren), die eygne Prie- 2051ster haben und darinn das volck inn zimlicher anzal zu- 2052sammen zukommen pfleget,457 alle tag zum wenigsten zwo
2053Meß gehalten werden, die eyn früe, darzu die leüt, so mit
2054irer handt arbeyt ir narung suchen, kommen und sich mit
2055dem Sacrament berichten458 lassen oder sich Gott dem Her- 2056ren Gottseligklich bevehlen möchten, Die ander aber solle
[Blatt: 33r ] 2057vil herrlicher gesungen werden umb acht uhr deß tags
2058vor mittag, bey welcher auch gleicherweiß wie vor die je- 2059nigen sein, die sich eintweders mit der Eucharistien be- 2060richten lassen, oder aber sich sonst Gott befelhen sollen.
2061Aber in den Dörffern solle auffs wenigst alle Son- 2062tag und Feyrtäg eyn Meß gehalten werden. Unnd da- 2063mit das volck widerumb zu dem gebrauch der Messen füg- 2064klich459 gebracht werde, So sollen die Prediger nach der mei- 2065nung,460 wie hieoben von disem heiligen ampt angezeigt und
2066erklärt ist, das volck vermanen, das sie gern und offt wöl- 2067len darbey sein, denen man auch solle fürschreiben gewisse
2068betrachtungen, die sich zu einem yegklichen stuck der Mes- 2069sen reimenbo.461 Und vor der Prefation462 soll der Priester oder
2070Diacon, wo er vorhanden, dem volck anzeigen den rech- 2071ten gebrauch der Messen, und das auß einer gewissen No- 2072tel,463 deren man sich auch allhie vereinigen464 solle, nach der art,
2073wie hie oben von disem heiligen ampt gesagt ist.
2074Der Canon,465 daran man nichts endern, solle auch
2075sein klare kurtze außlegung haben, das darauß die Priester
2076erstlich den gebrauch ires ampts dester besser verstehn
2077und was sie verstehn, dem volck fürsagen künden.
2078Die Ceremonien der andern Sacramenten sollen
2079gebraucht werden vermög der alten Agenden. Doch wo
2080ichts466 in dieselbigen, das zu aberglauben ursach geben möch- 2081te, eingeschlichen were, das solle nach zeitlichem rath ge- 2082bessert werden.
2083Die Altaria, Priester kleider, die gefeß der Kirchen,
2084Fanen, deßgleichen Creütz, Kertzen, Bilder und gemäl- 2085de soll man inn der Kirchen halten, Doch also, das sie al- 2086lein erinnerung sein und an dise ding kein Göttliche ehr ge- 2087wendt werde. So soll auch zu den Bildern und der heyli- 2088gen gemelde kein aberglaubischer zulauff beschehen.
2089Deßgleichen solle man die Horas canonicas467 und
2090die Gottseligen Psalm gesenge, die uns der Apostel selbst
[Blatt: 33v ] 2091befolhen,468 keinerley weise auß der Kirchen weg thun, son- 2092der löblich erhalten, fürnemlich von der zeit,469 auch von den
2093Sontägen und andern alten hohen Festen. Und wo man
2094die abgestelt hette, sollen die wider angerichtet470 werden.471
2095Was aber von den heiligen hinzugethon ist, das
2096soll zu dem, das inn dem Communi sanctorum gesetzt, ge- 2097zogen werden. Unnd wo sie irgendt die rechte maß uber- 2098tretten, soll man sie corrigieren und bessern.
2099Deßgleichen soll man auch begehn die Vigilien und
2100begenknuß der Todten, wie es inn der alten Kirchen ge- 2101breüchlich ist. Dann es were eyn grausamkeit, das man
2102derselben inn der Kirchen nit gedencken solt, als weren ire
2103seelen zugleich mit den Cörpern undergangen.
2104Man soll auch die Fest, so von der Kirchen ange- 2105nommen, behalten, Und wo nicht alle, doch die fürnemb- 2106sten, Nemlich:
2107Die Sontäg,
2108Den geburts tag deß Herren,
2109Die beschneydung deß Herren,
2110Der heyligen drey König tag,
2111Den Palmtag,
2112Die Ostern mit zweyen volgenden tägen,
2113Die Auffart deß Herren,472 2114Die Pfingsten mit zweyen volgenden tägenn,
2115Das Fest Trinitatis,
2116Das Fest deß Fronleichnams Christi,
2117Die Feyrtäge der heyligen Junckfrauen Marie,
2118Die täg der heyligen Apostel,
2119Sanct Johannis Baptistä,
2120Sanct Mariä Magdalenä,
2121Sanct Steffans,
2122Sanct Lorentzen,
2123Sanct Martin,
2124Sanct Michael [Blatt: 34r ] 2125Und aller Heyligen,
2126Auch inn einer yeden Kirchen deren Heyligen Fest
2127und täge, so daselbst Patroni sein,473 auff das wir an den sel- 2128ben Festen Gott inn seinen heiligen ehren, uns auch reitzen,
2129inen nachzufolgen, und inn irenbp verdienst zugeselletbq wer- 2130den.
2131Man solle auch behalten die täge der Bettwochen
2132vor der Auffart deß Herren, auch die Letaney an Sanct
2133Marx tag unnd alle gebürliche Processiones nach altem
2134gebrauch im Jar.
2135Deßgleichen inn der heiligen Karwochen und bey
2136allen andern Festen der Kirchen sollen die gewonlichen
2137gesenge und Solemniteten474 gehalten werden. Unnd soll
2138am Osterabent unnd Pfingsten das wasser der Tauff
2139durch alle Pfarrkirchen mit herrlichen segnen zubereytet
2140werden.
2141Und nach dem die enthaltung deß fleischs essens,
2142so nit der ursach, als ob das fleisch an ime selbst unrein
2143were, Sonder zur messigkeit, abbruch475 und casteyung deß
2144fleisches fürgenommen wirdet, an ir selbst gut ist, Auch
2145sonst der gemein nutz erfordert, das man sich ettlicher zeit
2146vom fleisch enthalte, dieweil sonst schier deß vichs nit gnug
2147ist zu täglichem gebrauch, So soll man die einsatzung476 der
2148alten Kirchen nicht verwerffen oder tadeln, sonder sich an
2149den Fasttägen, auch Freytag unnd Sonnabent, vom
2150fleisch enthalten.
2151Dann disen abbruch, sich auff sondere täg von ett- 2152lichen speisen zuenthalten, hat die Kirch nicht auß aber- 2153glauben angenommen, auch nit umb unreinigkeit willen
2154der speiß (weil sie weißt, das »den reinen alle ding rein seind«477 2155und »den menschen nit befleckt, das durch den mund ein- 2156gehet«478), Sonder inn meinung, das fleisch dardurch zuzä- 2157men, damit die Seel von bösen begirden unnd bewe- 2158gungen479 dest besser gedemütiget werde. Es hat auch die
[Blatt: 34v ] 2159Kirch disen abbruch auff Freytag unnd Sambstag
2160eingesetzt, auff das die menschen zur volbringung brdeß
2161dienstsbr Gottes, zu anhörung Göttlichs worts unnd zur
2162empfahung der allerheiligsten Eucharistien (die vor zey- 2163ten auff die Sontäg gemeinklich gehalten ward) durch sol- 2164chen zwitägigen abbruch dest geschickter480 und wirdiger sein
2165möchten Und das auch durch solche freiwillige casteiung
2166die menschen mit Christo (deß leiden auff dise täg fürnem- 2167lich betrachtet wirdt) ir fleisch creützigten.481
2168Es sollen auch daneben die gewonliche Fasten der
2169Kirchen gehalten werden, doch das die jhenen, welche die
2170not entschuldigt, als da seind harte Arbeiter, wanderende
2171leüt, Schwangere weyber, Seügammen, Kinder, Alte
2172und krancken, hiemit nit verbunden482 sein sollen.
2173Man soll auch nit verachten die Benedeiung483 deren
2174dinge, so durch segen unnd gebett zum gebrauch der men- 2175schen zubereitet werden, Doch so ferr,484 das die würckun- 2176gen, so davon kommen, nicht den Creaturn für sich selbst,
2177sonder der Göttlichen krafft zugeeignet werden Und das
2178man sich wol fürsehe, das die selben zu keinerley zauberey
2179oder aberglauben gebraucht werden.
2180Unnd wiewol man mit dem Apostel halten solle,
2181das der, so one eyn Weib ist, für die ding sorge, die deß
2182Herren seind,485 Darumb es zuwündschen were, das der Cle- 2183rici vil gefunden wurden, die, wie sie one weyber sein, auch
2184warhafftigebs keüscheit hielten, Yedoch dieweil iren yetzo vil
2185seind, die imm stand der Geistlichen die Kirchen ämpter
2186verwalten unnd an vil orten Weyber genommen haben,
2187die sie von inen nit lassen wöllen, So soll hierüber deß ge- 2188meinen Concilii bescheid unnd erörtterung erwartet wer- 2189den, Dieweil doch die veränderung (wie yetzt die zeit unnd
2190leüff486 seind) auff diß mal one schwere zerrüttung nit ge- 2191schehen mag. Doch kan man nicht laugnen, wiewol der
2192Ehestand für sich selbst ehrlich487 ist nach der Schrifft,488 das
[Blatt: 35r ] 2193doch der, so kein Eheweib nimpt und warhafftige keusch- 2194heit helt, besser thu nach derselben Schrifft.489
2195Eben dise meinung hat es auch mit dem gebrauch
2196der Eucharistien under beider gestalt, welcher sich nun
2197iren vil gebrauchen und deren gewonet sein unnd mügen
2198diser zeit one schwere bewegung490 davon nicht abgewendet
2199werden, unnd dann das gemein Concilium, welchem sich
2200alle Stend deß heiligen Reichs underworffen haben,491 one
2201zweiffel einen Gottseligen unnd eiferigen fleiß anwenden
2202wirdet, das inn disem fahl viler leüt gewissen und dem fri- 2203den der Kirchen nach notturfft gerathen werde. Demnach
2204welche den gebrauch beider gestalt vorbt diser zeit angenom- 2205men haben und davon nit abstehn wöllen, die sollen hier- 2206über gleichs fahls deß gemeinen Concili erörterung unnd
2207endtschid erwarten, Doch sollen die, so den gebrauch beider
2208gestalt haben, die gewonheit, die nun alt ist, under einer ge- 2209stalt zu Communiciern, nit straffen,492 auch keiner den andern
2210hierinn anfechten, biß hierüber von einem algemeinen Con- 2211cilio geschlossen wirdet.
2212Item: Wiewol das Sacrament deß Altars under
2213beider gestalt eingesetzt ist, sol man doch wider anzeigung
2214Göttlicher schrifft Christum imm fleisch nit theilen,493 sonder
2215halten, das under einer yegklichen gestalt der gantz Chri- 2216stus beschlossen494 seye.
2217Auch nach dem im Sacrament des Altars ist der
2218ware leib und das ware blut Christi, so ist billich,495 das man
2219inn disem Sacrament Christum anbete.
2220Item: Das Sacrament deß Altars, so das einmal
2221durch das wort Christi consecriert ist, so bleibt es (ob es
2222schon496 eyn zeitlang behalten497 wurde) das Sacrament der
2223leib und blut Christi, biß es genossen wirdet.
2224Was aber die disciplin der Geistlichen unnd des
2225volcks angeht, were hoch von nöten abzuthun die erger- 2226nussen auß der kirchen, die groß ursach geben haben zu der
[Blatt: 35v ] 2227zerrüttung diser zeit, welches die sach an ir selbst zeüget
2228und darüber schreiet. Derhalben, wann die Keiserliche Ma- 2229iestat eyn nutzlich Reformation der Kirchen verschaffen,
2230so wirdt die niemandt, so unserer heiligen Religion unnd
2231gemeinem fride günstig498 ist, verachten, sonder zum höch- 2232sten zubefürdern verhelffen.
2233Und wir, Keyser Karl etc., Bekennen, das obge- 2234setzter499 Radtschlag das jhenig ist, davon inn un- 2235serm und deß Reichs Abschiedt Deß allhie zu
2236Augspurg gehaltnen Reichßtags meldung ge- 2237schicht.500 Deß zu urkundt haben wir unser Keyserlich In- 2238siegel501 hieran thun hencken. Geben inn unser und deß hei- 2239ligen Reichßstadt Augspurg, den letsten tag deß Monats
2240Junii Nach Christi unsers lieben Herren geburt fünffze- 2241henhundert und imm acht und viertzigisten, unsers Key- 2242serthumbs imm acht und zweintzigsten und unserer Reich
2243imm drey und dreissigsten Jaren.
2244Carolus.
2245Ad mandatum Caesareae et
2246Catholicae Maiestatis pro- 2247prium.
2248Sebastianus Archiepiscopus Mo- 2249guntinensis, per Germaniam Ar- 2250chicancellarius subß[scripsi]t.
5 dass ohne ... irgendein beständiger Friede ... zu erwarten, erhoffen.
6 Gemeint ist vor allem das Reichsreligionsgegespräch, das das in den Jahren 1540/41 in Hagenau, Worms und Regensburg stattfand. Zu diesem vgl. die Einleitung.
24 Auf Wunsch von Karl V. war ein ständischer Interimsausschuss eingesetzt worden, der im Februar 1548 drei Mal getagt hatte. Zu diesem vgl. die Einleitung.
33 Auf Wunsch Karls V. hatten die evangelischen Kurfüsten Joachim II. von Brandenburg und Friedrich II. von der Pfalz den von einer kaiserlichen Theologenkommission unter strenger Geheimhaltung ausgearbeiteten Interimsentwurf dem Kaiser als ihren eigenen Vorschlag übergeben (vgl. die Einleitung).
50 Am 14.6.1548 ließ der Kaiser den geistlichen Reichsständen die Formula reformationis vorlegen (vgl. den Text in DRTA.JR 18,2, S. 1960-1995, Nr. 215).
63 fürchten müssen. - Der erste Artikel wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 187, Z. 30-S. 188, Z. 8, Nr. 15).
75 Vgl. Jes 66,24. - Zu diesem Satz und zum letzten Teil des vorangehenden (»unnd ist eyn kindt des zorns ...«) vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 191, Z. 36-S. 192, Z. 2, Nr. 15.
81 Vgl. die Revision Julius Pflugs der von ihm und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 192, Z. 29-34 mit Anm. f, Nr. 15.
91 Vgl. 1 Joh 1,8. 10. - Der bis hier reichende erste Teil des vorliegenden Absatzes sowie der vorausgehende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 193, Z. 31-S. 194, Z. 15, 19-22, Nr. 15).
99 Die letzten beiden Absätze wurden größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 195, Z. 1-9, Nr. 15).
104 Der fünfte Artikel wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 195, Z. 30-S. 196, Z. 4, Nr. 15).
110 Mt 3,2. - Zu den letzten drei Sätzen dieses Absatzes vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 197, Z. 7-11, Nr. 15.
111 Mk 1,15. - Vgl. auch das anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt, in ARCEG 6, S. 302, Z. 27-30, Nr. 18.
120 Vgl. 1 Joh 3,14. Zu dem bis hier reichenden Abschnitt des vorliegenden Artikels vgl. das anonym überlieferte Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt, in ARCEG 6, S. 302, Z. 36-S. 303, Z. 4, Nr. 18.
128 Hebr 6,10. - Der mit »noch dannocht« beginnende zweiten Teil des vorliegenden Absatzes ist größtenteils aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 303, Z. 16-22, Nr. 18).
134 Der vorliegende Absatz ist aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 303, Z. 10-15, Nr. 18).
139 Vgl. 1 Kor 9,12-15. - Der vorliegende Absatz ist größtenteils aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 304, Z. 7-14, Nr. 18).
142 Ps 119(= 118 [Vulg.]),108 - Vgl. auch die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 206, Z. 21, Nr. 15.
144 Vgl. Röm 8,16. - Der achte Artikel wurde aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 304, Z. 23-34, Nr. 18).
154 1 Kor 12,26. - Die ersten vier Absätze dieses Artikels wurden größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 211, Z. 11-S. 212, Z. 8, Nr. 15).
157 Eph 4,11 - Der vorliegende Absatz wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 212, Z. 8-10, 16-20, Nr. 15).
159 Der vorliegende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 212, Z. 20-23, 25-27, Nr. 15).
161 Vgl. Mt 13,24-26. - Zu diesem und dem vorangehenden Satz vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 212, Z. 10-13, Nr. 15.
162 Dieser und der vorausgehende Satz wurden größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 212, Z. 27-S. 213, Z. 1; S. 213, Z. 4-7, Nr. 15).
163 Der vorliegende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 213, Z. 8-13, Nr. 15).
164 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Absatzes wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 212, Z. 27-S. 213, Z. 1; S. 213, Z. 14f., Nr. 15).
165 Vgl. Mt 5,29f. - Vgl. auch die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 213, Z. 22f., Nr. 15.
166 Vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 213, Z. 16f., Nr. 15.
167 Tit 3,10f. - Vgl. auch die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 213, Z. 17-20, Nr. 15.
169 Vgl. Mt 24,23f. - Die mit »Sonderlich dieweil« beginnende Passage wurde zu einem großen Teil aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 214, Z. 1-4, Nr. 15).
181 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Abatzes wurde aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 306, Z. 20-23, Nr. 18).
183 2 Petr 1,20f. - Der bis hier reichende erste Teil des vorliegenden Absatzes wurde aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 306, Z. 24-28, Nr. 18).
184 Vgl. 1 Tim 3,15. - Zu dem bis hier reichenden ersten Teil des vorliegenden Absatzes vgl. das anonym überlieferte Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt, in ARCEG 6, S. 306, Z. 29-34, Nr. 18.
185 Vgl. Mt 16,19 - Der vorliegende Satz wurde größtenteils aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 306, Z. 35f., Nr. 18).
187 Der bis hier reichende erste Teil des vorliegenden Absatzes wurde aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 307, Z. 1, Nr. 18).
191 Der bis hier reichende erste Teil des vorliegenden Absatzes wurde größtenteils aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 307, Z. 5-12, Nr. 18).
196 Der vorliegende Artikel wurde aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 307, Z. 20-37, Nr. 18).
199 Nur die Stellung der Bischöfe wird hier ausdrücklich mit dem göttlichen Recht begründet, nicht auch die des Papstes (vgl. Rabe, Entstehung, S. 59 mit Anm. 170).
204 Hebr 13,17. - Der 13. Artikel wurde größtenteils aus dem anonym überlieferten Gutachten zum Entwurf der ersten kaiserlichen Interimskommission übernommen, das wahrscheinlich von Julius Pflug stammt (vgl. ARCEG 6, S. 308, Z. 1-17, Nr. 18).
207 Der 14. Artikel wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 220, Z. 27-S. 221, Z. 4, Nr. 15).
220 Der 15. Artikel wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 221, Z. 5-13, 15-S. 222, Z. 15, Nr. 15).
227 Die mit »bald mit« beginnende Passage ist anders als der vorausgehende und nachfolgende Text (vgl. unten Anm. #) nicht aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen.
228 Chrisam. - Hierbei handelt es sich um ein zur Salbung verwendetes aromatisiertes Olivenöl (vgl. Dudley, Salbung, S. 714f.)
232 Vgl. das Zitat von Kanon 3 einer Synode von Orléans in De cons. D. 5 c. 6, in: Friedberg, Corpus 1, Sp. 1414. Als tatsächliche Quelle der Bestimmung vgl. das am 16. Mai 858 auf einer Generalsynode in Tours verkündete Kapitular Herards von Tours, c. 75, in: MGH.CE 2, S. 144,5f. Zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte dieser Regelung vgl. ebd., S. 144, Anm. 246f.
234 Der ersten vier Absätze des vorliegenden Artikels wurden größtenteils (vgl. auch oben Anm. #) aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 222, Z. 17-S. 223, Z. 18, Nr. 15).
244 Vgl. Ambrosius von Mailand, De poenitentia, I, 2,8, in: CSEL 73, S. 123,45f. - Der 17. Artikel wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar größtenteils nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 223, Z. 19-S. 224, Z. 17; S. 224, Z. 26-38, Nr. 15).
251 Pseudo-Augustinus, Sermo 115, 1, in: PL 39, Sp. 1973; vgl. auch PLS 2, Sp. 846. Das Pseudo-Augustinus-Zitat ist anders als der vorausgehende und nachfolgende Text (vgl. unten Anm. #) nicht aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen.
253 Der 18. Artikel wurde größtenteils (vgl. auch oben Anm. #) aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 225, Z. 1-31, Nr. 15).
257 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Absatzes wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 225, Z. 33-S. 226, Z. 7, Nr. 15).
263 Jak 5,14f. - Das wörtliche Zitat wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 226, Z. 7-9, Nr. 15).
264 Der vorliegende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 226, Z. 10-19, Nr. 15).
269 Von anderen Bräuchen ist in der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546, aus der der vorausgehende und nachfolgende Text übernommen wurde (vgl. unten Anm. #), nicht die Rede.
278 Der 20. Artikel wurde größtenteils (vgl. auch oben Anm. #) aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 226, Z. 20-S. 227, Z. 10, Nr. 15).
279 Mt 19,5; Gen 2,24. - Der vorliegende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 227, Z. 12-15, Nr. 15).
280 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Absatzes wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 227, Z. 15f., Nr. 15).
282 Vgl. Dtn 24,1-3. - Vgl. auch die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 227, Z. 16-20, Nr. 15.
287 1 Kor 7,10f. - Der vorliegende Absatz wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 227, Z. 20-30, Nr. 15).
299 1 Tim 2,15. - Dieses Bibelzitat ist anders als der vorausgehende und nachfolgende Text (vgl. unten Anm. #) nicht aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen.
301 Vgl. 1 Tim 4,1-3. - Der vorliegende und der vorausgehende Absatz wurden größtenteils (vgl. auch oben Anm. #) aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 227, Z. 30-S. 228, Z. 19, Nr. 15).
304 Der vorliegende Satz wurden größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 228, Z. 24f., Nr. 15).
305 zu den wichtigsten gezählt. - Vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 228, Z. 35-S. 229, Z. 10, Nr. 15.
313 Zu diesem Satz vgl. die von Julius Pflug und Michael Helding erarbeitete Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 in ARCEG 6, S. 192, Z. 16-21, Nr. 15.
314 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Satzes wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 192, Z. 27f., Nr. 15).
316 Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Satzes wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen, und zwar teils nach der von Pflug revidierten Fassung (vgl. ARCEG 6, S. 192, Z. 28-30, Nr. 15).
319 Der vorliegende Absatz wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 192, Z. 30-33, Nr. 15).
344 Der bis hier reichende erste Teil des vorliegenden Absatzes wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 229, Z. 14-17, Nr. 15).
345 Vgl. Mt 5,17. - Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Absatzes wurde aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 229, Z. 21-22, Nr. 15).
351 Lk 22,19 par. 1 Kor 11,24. - Der vorliegende Absatz wurde zu großen Teilen aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 229, Z. 23-27, Nr. 15).
357 Vgl. das Zitat von Johannes Chrysostomus, das unten angeführt wird.
358 Mal 1,10f. - Die bis hier reichende Anfangspassage des vorliegenden Absatzes wurde größtenteils aus der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 übernommen (vgl. ARCEG 6, S. 229, Z. 35-S. 230, Z. 2, Nr. 15).
368 Johannes Chrysostomus, Homilia in Epistolam ad Hebraeos 17, in: Johannes Chrysostomus, Interpretatio 7, S. 208,168D. Dieses Zitat findet sich in etwas kürzerer Fassung bereits in der von Julius Pflug und Michael Helding erarbeiteten Regensburger Vergleichsformel vom Mai/ Juni 1546 (vgl. ARCEG 6, S. 230, Z. 11-14, Nr. 15).
369 Theophylakt von Ohrid, In epistulam ad Hebraeos, c. 5, in: PG 125, Sp. 241C, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Christopherus Persona, in: Athanasius von Alexandria, Opera, Bl. 209v. Theophylakts Kommentar zum Hebräerbrief wurde zusammen mit seinen anderen Paulus-Kommentaren in den Werken von Athanasius gedruckt, wobei bereits der Drucker der Ausgabe von 1522 in seinem Vorwort vermerkte, dass diese Kommentare fälschlich Athanasius zugeschrieben worden seien (vgl. ebd., Bl. [III]r).
379 Johannes von Damaskus, De fide orthodoxa, 86 [= IV, 13], in: PTS 12, S. 196,135-139, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Jacques Lefèvre d'Étaples, die durch zahlreiche frühneuzeitliche Drucke verbreitet wurde (vgl. z. B. Johannes von Damaskus, Omnia opera, S. 105).
380 Vgl. Hieronymus, Ep. 73 (ad Evangelum), in: CSEL 55, S. 13-23. In der Hieronymus-Ausgabe von Erasmus von Rotterdam wird als Adressat dieses Briefes Evagrius genannt (vgl. Hieronymus, Opera 4, Bl. 16).
431 Vgl. Pseudo-Dionysius Areopagita, De eccelsiastica hierarchia, 7, in: PTS 67, S. 127,14-16, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Ambrogio Traversari, in: Pseudo-Dionysius Areopagita, Dionysiaca 2, S. 1448 A.
432 Pseudo-Dionysius Areopagita, De eccelsiastica hierarchia, 7, in: PTS 67, S. 125,10-12, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Ambrogio Traversari, in: Pseudo-Dionysius Areopagita, Dionysiaca 2, S. 1436 A.
433 Johannes Chrysostomus, Homilia in Phil 1,18-20, 3, 4, in: Johannes Chrysostomus, Interpretatio 5, S. 37E-F, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Luca Bernardo, in der ein Teil dieser Predigt als Predigt 69 an das Volk der Antiochener tradiert wird (vgl. z. B. Johannes Chrysostomus, Opera 4, Bl. 96v). Zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte des Zitats vgl. Freudenberger, Concilium 6,1, S. 226, Anm. 9.
434 Pseudo-Johannes von Damaskus, De iis, qui in fide dormierunt, in: PG 95, Sp. 249B-C, in der lateinischen Fassung des Interims zitiert nach der lateinischen Übersetzung von Johannes Oekolampad (vgl. u. a. Johannes von Damaskus, Quantum defunctis, Bl. A4r). Zu dieser Übersetzung und ihrer Druckgeschichte vgl. Backus, Prayers.
457 Die Regelung für den Fall, dass es in einer Stadt mehr als eine Kirche gibt, war im Entwurf der zweiten Interimskommission noch nicht enthalten (vgl. ARCEG 6, S. 342, Z. 20f. mit textkrit. Anm. i, Nr. 19; Pflug, Correspondance 3, S. 641, Z. 261f., Nr. 56) und wurde erst auf Wunsch der geistlichen Kurfürsten ergänzt (vgl. das Bedenken der geistlichen Kurfürsten zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 260, Z. 34-39, Nr. 78 und DRTA.JR 18,2, S. 1775, Nr. 185).
471 Der vorliegende Satz war im Entwurf der zweiten Interimskommission noch nicht enthalten (vgl. ARCEG 6, S. 343, Z. 15 mit textkrit. Anm. r, Nr. 19; Pflug, Correspondance 3, S. 641, Z. 276, Nr. 56) und wurde erst auf Wunsch der geistlichen Kurfürsten ergänzt (vgl. das Bedenken der geistlichen Kurfürsten zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 261, Z. 3-6, Nr. 78 und DRTA.JR 18,2, S. 1776, Nr. 185).
473 Die Bestimmung, dass die lokalen Patrozinien zu feiern sind, war im Entwurf der zweiten Interimskommission noch nicht enthalten (vgl. ARCEG 6, S. 343, Z. 27 mit textkrit. Anm. t, Nr. 19) und wurde erst auf Wunsch der geistlichen Kurfürsten ergänzt (vgl. das Bedenken der geistlichen Kurfürsten zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 261, Z. 7f., Nr. 78 und DRTA.JR 18,2, S. 1776, Nr. 185).
481 Vgl. Gal 5,24. - Der vorliegende Absatz war im Entwurf der zweiten Interimskommission noch nicht enthalten (vgl. ARCEG 6, S. 344, Z. 5f. mit textkrit. Anm. a, Nr. 19; Pflug, Correspondance 3, S. 642, Z. 286, Nr. 56) und wurde erst auf Wunsch der geistlichen Kurfürsten ergänzt (vgl. das Bedenken der geistlichen Kurfürsten zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 261, Z. 9-17, Nr. 78 und DRTA.JR 18,2, S. 1776, Nr. 185). Vgl. auch die Kritik der geistlichen Fürsten und Herzog Wilhelms IV. von Bayern in ihrem Bedenken zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 264, Z. 20-23, Nr. 79 und DRTA.JR 18,2, S. 1780, Nr. 186.
491 Vgl. die Erklärung der Reichsstände über ihre Unterwerfung unter das Konzil von Trient vom 14.4.1548, in: DRTA.JR 18,2, S. 1790f., Nr. 188. Zur Vorgeschichte dieser Erklärung vgl. die Einleitung.
495 angemessen, richtig. - Im Entwurf der zweiten Interimskommission war an dieser Stelle davon die Rede, dass man Christus im Altarsakrament anbeten könne (ARCEG 6, S. 345, Z. 16 mit textkrit. Anm. l, Nr. 19; Pflug, Correspondance 3, S. 643, Z. 327f., Nr. 56). Die geistlichen Fürsten und Herzog Wilhelm IV. von Bayern kritisierten diese Aussage scharf, weil sie in dem Sinne verstanden werden könne, dass die Evangelischen das Altarsakrament nicht anbeten müssten (vgl. das Bedenken etlicher altgläubiger Fürsten zur Märzfassung des Interims (vor 7.4.1548) in ARCEG 5, S. 265, Z. 20-24, Nr. 79 und DRTA.JR 18,2, S. 1782, Nr. 186).
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Homilias LXXX. Ad populum Antiochenum potiſ-||ſimum habitas, Bernado
Brixiano Interprete || [...], Basel: Johann Froben, 1517 (VD16 J 396) [Digitalisat]. , Hieronymus Eusebius, [Omnivm Opervm Divi Eusebii Hieronymi Stridonensis,] TOMVS QVAR||TVS
EPISTOLARVM || SIVE LIBRORVM EPISTO||LARIVM || DIVI EVSEBII HIERONYMI ||
STRIDONENSIS,|| COMPLECTENS ΤΑ ΕΞΗΓΗΜΑΤΙΚΑ,|| NEMPE, QVAE AD EXPOSITIO||NEM
DIVINAE SCRIPTVRAE || FACIVNT.|| VNA CVM ARGVMENTIS || ET SCHOLIIS || ERASMI
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quae hactenus & à nobis & ab alijs haberi potuerunt || opera, ad
uetuſtiora Graecorum exemplaria || collata atqꝫ emendata.|| SVNT
AVTEM HAEC.|| De orthodoxa fide, Iacobo Fabro Stapulenſe interprete,
Lib.IIII.|| Quantum bona opera uiuentium defunctis proſint, Ioanne
Oecolam=||padio interprete, Sermo.|| Praeterea hiſtoria Ioſaphat &
Barlaam, quam ferunt Trapezontium || tranſtuliſſe.|| Eiuſdem Damaſceni uita,
Ioanne Oecolampadio interprete.||, Basel: Heinrich Petri, 1535 (VD16 ZV 8702) [Digitalisat]. Damaskus, Johannes von, Lequien, Michael (Hg.), Opera omnia quae exstant et ejus nomine circumferuntur, Bd. 2, Paris 1864 (PG 95). Damaskus, Johannes von, QVANTVM || DEFVNCTIS PROSINT || VIVENTIVM BONA OPERA || SERMO IOANNIS DAMA=||SCENI IOANNE ŒCO||LAMPADIO IN=||TERPRETE, Augsburg: [Sigmund Grimm], [Marx Wirsung], 1520 (VD16 J 536) [Digitalisat]. , Arnobius der Jüngere, Daur, Klaus-D. (Hg.), Opera omnia, Bd. 1: Commentarii in Psalmos, Turnhout 1990 (CChr.SL 25). , Aurelius Augustinus, Daur, Klaus-D. (Hg.), Opera, Bd. 15,3: Contra adversarium legis et prophetarum.
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Augsburger Interim (15. Mai / 30. Juni 1548) - VD16 R 796. Benutztes Exemplar: München, BSB, Sign. 2 J.publ.g. 9 (Deutscher Text), bearb. v. Andreas Zecherle, in: Europäische Religionsfrieden Digital, hg. von Irene Dingel und Thomas Stäcker, URL:
https://purl.ulb.tu-darmstadt.de/vp/a000008-0129(08.10.2024)Zitiervorschlag kopierenAbbrechen
Sachliche Anmerkungen